Sortenvielfalt und Artenreichtum
RBN pflegt regelmäßig die Streuobstwiese

RBN-Mitglied Stefan Lienemann setzt gezielt seine Baumschere an und erreicht damit, dass diese Baumkrone demnächst Früchte tragen wird. | Foto: Steimel
  • RBN-Mitglied Stefan Lienemann setzt gezielt seine Baumschere an und erreicht damit, dass diese Baumkrone demnächst Früchte tragen wird.
  • Foto: Steimel

Ruppichteroth. Im Jahr 2000 hat die Politik in Ruppichteroth das Gewerbegebiet Nord beschlossen und damit gleichzeitig eine angrenzende Streuobstwiese als Ausgleichsmaßnahme erworben. Ein großer Teil dieser Wiese ist mit Altbäumen bewachsen, die schon gut 100 Jahre dort stehen. Ein Ergänzungsareal wurde planiert und im Jahr 2005 mit jungen Obstbäumen bepflanzt. Diese gesamte Streuobstwiese ist nun von Seiten der Kommune vertraglich in die Hände des Bergischen Naturschutzvereins RBN gegeben worden, der mindestens einmal im Jahr dort zu Aktionen aufruft. Beispielsweise zu Schulungen zum richtigen Baumschnitt oder für aufwändige Arbeitseinsätze zur Pflege und Erhaltung dieses Biotops.

So auch jetzt wieder: Obstbaumschnitt war angesagt, nicht Schulung sondern Realität. Die Helfer des RBN rückten mit großer Mannschaft, Fahrzeug und Hänger sowie passendem Schnittwerkzeug an. Pflegeschnitte wurden vorgenommen, Altholz entfernt und Misteln beseitigt. Der 1. Vorsitzende des RBN, Heinz Schumacher, zeigte einige Problemstellen dieser Streuobstwiese auf. Konkret bei den Neuanpflanzungen sind es die Wühlmäuse, die die jungen Bäume als Futterstelle nutzen. Hinzu kommen erhebliche Rindenschäden durch Schafverbiss. Diesem tritt man nun entgegen, indem die Stämme der Bäume mit verstärkten Drahtmanschetten geschützt werden. Im Bodenbereich wurde zum Schutz gegen die Wühlmäuse unverzinkter Kaninchendraht eingebracht, der sich jedoch schon nach wenigen Jahren auflöst.

Für notwendige Nachpflanzungen denkt man darüber nach, Birn- und Wallnussbäume sowie Esskastanien zu pflanzen, da diese nicht unbedingt auf dem Nahrungsplan von Schaf und Wühlmaus stehen. Ein positives Beispiel an Birnbäumen konnte man vor Ort deutlich erkennen. Abschließend betonten die Mitarbeiter des RBN noch die herausragende Rolle einer solchen Streuobstwiese. Hier findet man noch Spitzmaus, Feldmaus, Schlangen und Igel. Die Stämme der Altbäume werden von Flechten und Moosen bewachsen. Vor allem diese Altbäume sind ein wahres Paradies, da sie mit ihren morschen Stellen, Baumhöhlen und Astlöchern Heimat für totholzbewohnende Insekten, Singvögel und Spechte sind. Verlassene Höhlen und Baumspalten werden wiederum von Fledermäusen bewohnt. Mit Nisthilfen wurden hier zusätzlich Lebensräume für den Steinkauz geschaffen, leider aber bisher noch nicht angenommen.

Die Versöhnung von Kulturlandschaft und Artenvielfalt ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Doch es braucht Menschen, die sich aktiv dafür einsetzen und ihren ganz persönlichen Beitrag leisten. Deshalb freut sich der RBN über jegliche Unterstützung.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth

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