Unterkunft für Ukraine-Flüchtlinge
Putin enteignen

Die „Russenhäuser“ sind wieder ein Thema.  | Foto: Hermans
  • Die „Russenhäuser“ sind wieder ein Thema.
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In den vergangenen Jahren geisterten sie als Kuriosum immer mal wieder durch die Medienlandschaft. Über die Zukunft der seit Jahren leer stehenden „Russenhäuser“ in der Friedrich-Engels-Straße, die sich im Besitz der Russischen Föderation befinden, wurde vor allem unter dem Aspekt des Wohnungsmangels neu diskutiert.

von Hans-Willi Hermans

Klettenberg. Angesichts des Kriegs in der Ukraine mischen sich nun andere Töne in die Diskussion. So fragte die SPD-Fraktion in der Lindenthaler Bezirksvertretung an, ob gegebenenfalls ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden könnte.
Unter dem Applaus der übrigen Mitglieder der Bezirksvertretung, die ihre jüngste Sitzung mit einer Schweigeminute für die Opfer der russischen Aggression begonnen hatte, brachte Friedhelm Hilgers eine ganz neue Nutzungsidee ins Spiel. Vielleicht, so der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, könnten die Gebäude ja demnächst zur Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine dienen.
Auch möchte die SPD von der Verwaltung wissen, was die Stadt bislang unternommen hat, um „diesen provozierenden Missstand in den Griff zu bekommen“, auf welche Art und Weise die Stadt „gegenüber dem Eigentümer vorstellig“ geworden ist und welche staatlichen Ebenen die Stadt zur Hilfeleistung aufgefordert hat. Konkrete Ankaufsverhandlungen habe es bisher nicht gegeben, hatte die Verwaltung zuletzt mitgeteilt, und auch, dass negative Erfahrungen mit Vertretern der Eigentümer gegen eine Anmietung der Gebäude sprächen.
Die Häuser wurden einst von der Handelsvertretung der russischen Botschaft genutzt. Neben Büroräumen stehen dort derzeit 80 Wohnungen leer. Ähnliche „Geisterhäuser“ der russischen Föderation stehen an der Aachener Straße sowie in der Classen-Kappelmann-Straße in Lindenthal. Angesichts des schwierigen Verhandlungspartners ging die Verwaltung bislang davon aus, dass hier keine ordnungsbehördlichen, sondern eher diplomatische Lösungswege gefragt seien. Darüber wird man sicher noch einmal nachdenken müssen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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