Ronaldos Mutter interviewt
Autorin Alice Viera liest in der Gesamtschule

Alice Viera – neben ihr ihre Übersetzerin – schreibt gerne realistische Geschichten, erzählte sie den Schülern. | Foto: Broch
  • Alice Viera – neben ihr ihre Übersetzerin – schreibt gerne realistische Geschichten, erzählte sie den Schülern.
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Rodenkirchen - (sb). „Das klingt sehr schön, aber auch schwer“, meinten
einige der Sechstklässler der Gesamtschule Rodenkirchen nach der
Lesung von Alice Viera. Die 75-jährige portugiesische Autorin las den
Schülern aus ihrem Buch „Die Augen von Ana Marta“ vor, in
Originalsprache. Eine Übersetzerin las im Anschluss die
entsprechenden Stellen auf Deutsch.

In dem Jugendroman erzählt die zwölfjährige Marta im Rückblick die
traurige Geschichte ihrer Kindheit, von ihren Eltern, die sie nicht
lieben, von ihrem Haus mit geheimnisvoll verschlossenen Zimmern. Nur
Leonor, die alte Haushälterin, die sie großzieht, gibt ihr Liebe und
Geborgenheit und erzählt ihr wunderbare Geschichten. Leonor ist es
auch, die das Geheimnis lüftet, das erklärt, warum die Eltern so
kühl sind: Ana Marta hatte eine ältere Schwester, die bei einem
Autounfall ums Leben kam. Das Buch erschien 1990, die deutsche
Übersetzung 1997 und stand auf der Nominierungsliste des Deutschen
Literaturpreises 1998.

Nach der Lesung konnten die rund 50 Rodenkirchener Schüler Fragen
stellen, was sie auch eifrig taten. Wie lange sie an einem Buch
arbeite, ob sie auch Reihen schreibe, ob sie ein Lieblingsbuch habe,
warum sie Schriftstellerin geworden sei, wollten die Kinder unter
anderem wissen. Gut gelaunt beantwortete Viera alle Fragen. Sie
erzählte, dass sie eigentlich gar nicht habe Autorin werden wollen,
sondern Journalistin. Als solche habe sie auch lange gearbeitet und
schreibe immer noch für Zeitungen, erfuhren die Kinder. Zur
Schriftstellerei kam sie eher zufällig, als ihre eigenen Kinder sich
beschwerten, sie sei zu viel unterwegs, so dass sie begann, sich
Geschichten auszudenken, die sie von zu Hause aus schreiben konnte.
Sie habe auch für Sportzeitschriften gearbeitet, erzählte Viera, und
für diese die Mutter von Cristiano Ronaldo interviewt! Das schlug bei
den Gesamtschülern natürlich ein wie eine Bombe, zumal zu WM-Zeiten.
„Haben Sie auch Autogrammkarten von Ronaldo dabei?“, wollten
einige Jungen wissen. Das musste Viera leider verneinen, aber sie
selbst gab allen Kindern, die wollten, gerne ein Autogramm.

Die Lesung fand statt im Rahmen der Internationalen Kinder- und
Jugendbuchwochen, zu denen in diesem Jahr Autoren aus Portugal
eingeladen waren. Vom 10. bis 22. Juni lasen sie in Schulklassen und
Büchereien zweisprachig aus ihren Werken. Veranstaltet wird das
Festival von der SK Stiftung Kultur, dem Kulturamt der Stadt Köln,
der Stadtbibliothek Köln und dem Erzbistum Köln in Zusammenarbeit
mit dem jfc Medienzentrum. Das Comedia Theater trat in diesem Jahr als
Partner der Veranstalter auf.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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