Rheinbach Classics 2022
Mit Vollgas zurück

Automobile Schätze aus vergangenen Zeiten belebten die Glasstadt.  | Foto: art
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  • Automobile Schätze aus vergangenen Zeiten belebten die Glasstadt.
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Rheinbach (art). Nach zwei Jahren pandemie- und flutbedingter Unterbrechung hieß es am vergangenen Wochenende endlich wieder: Musik, Motoren, Petticoats bei der 15. Auflage der Rheinbach Classics. Drei Tage lang feierte Rheinbach das Lebensgefühl der 50er und 60er Jahre mit allem, was dazu gehört: liebevoll gepflegte chrom- und lackglänzende Fahrzeuge, Kleidung im Stil der Zeit mit Petticoats und Pferdeschwanz bei den Damen und knöchelkurzen Hosen, bunten Hosenträgern und pomadig glänzenden Frisuren bei den Herren. Und Gute-Laune-Musik mit Boogie-Woogie und Rock’n’Roll, gespielt von vielen Live-Bands auf vier in der Innenstadt verteilten Bühnen.

Das Tüpfelchen auf dem i war der erste und einzige verkaufsoffene Sonntag dieses Jahres, eingerahmt von den Rheinbach Classics. An den Außenständen und in den geöffneten Geschäften nutzten viele Kunden die Gelegenheit, ihre Sommergarderobe zu vervollständigen oder von Sonderaktionen zu profitieren. Die Cafés, Eisdielen und Außengastronomien waren bestens besucht. „Ich habe die Stadt am Samstag und Sonntag noch nie so voll gesehen und die Rückmeldung aus der Gastronomie und dem Einzelhandel ist durchaus sehr positiv“, stellte Lars Prior, Vorsitzender des ausrichtenden Vereins Rheinbach Classics fest. Und kündigte Gespräche mit dem Gewerbevereinsvorsitzenden Oliver Wolf über eine weitere Zusammenarbeit an.

Am Samstagmorgen waren mehr als 100 Oldtimer zur Rallye gestartet, die sie auf rund 200 Kilometern durch die Region führte. Dabei kam es nicht auf Schnelligkeit an, sondern auf die Einhaltung des Streckenverlaufs, den ein Roadbook vorgab, und auf das geschickte Lösen von Sonder- und Wertungsprüfungen an. Ausgearbeitet hatten die selbst vor den Classics-Organisatoren geheim gehaltene Strecke und die Aufgaben Ulf Wilke, Petra Niebuhr und Peter Jacobs, alle drei ausgewiesene „Rallye-Tüftler“ mit internationaler Erfahrung. Nur einen pannenbedingten Ausfall habe es bei der Rallye gegeben, so Classics-Vorsitzender Prior und Classics-Vorstandsmitglied Thomas Spitz: „Wegen defekter Elektrik, aber zum Glück erst im Stadtgebiet. Darum kümmert sich die Pannenhilfe.“ Als Siegerin strahlten schließlich die 24-jährige „Rallye-Debütantin“ Jana Morwinski und ihr Vater Peter, die mit ihrem BMW 520 E34 teilgenommen hatten.

Auf den Wällen und verteilt in der gesamten Innenstadt gab es rund 200 chrom- und lackglänzende Schönheiten zu bewundern. Unter den Teilnehmern des „Best of Rheinbach Classics“ waren etwa ein Cadillac Fleetwood von 1976, ein Chevrolet Nomad von 1958 oder ein Triumph TR4A von 1966.

Eine „Gangster-Limousine“ Citroёn CV 11 BL Baujahr 1938 zeigte Detlef Paradys. „Alles ist noch original bei diesem Vorkriegsmodell“, schwärmte der Kölner, der von seinem Mops Anton begleitet wurde. Mit zweirädrigen Oldtimern ohne Motor gekommen war das Ehepaar Yvonne und Jürgen Frommhold aus Mönchengladbach. Er mit einem Miele-Fahrrad von 1953 mit Drei-Gang-Schaltung, sie mit einem Solifa (Solinger Fahrrad) von 1950, ohne Gangschaltung. Immerhin etwa 60 Oldtimer-Fahrräder nennt Jürgen Frommhold insgesamt sein eigen.

Erstmals gab es keinen Corso am Sonntag, um vor dem Hintergrund der Pandemie zu enges Beisammenstehen von Besuchern über eine längere Zeit zu vermeiden. Auch wurde anders als zuvor erstmals kein Eintritt in die Innenstadt erhoben, lediglich zum Konzertbereich an der Hauptbühne. Durch weniger Security, Rücklagen aus vorangegangenen Jahren, Sponsoren und die Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein sollten die Kosten reduziert werden, so Prior und Spitz. Was sie besonders gefreut hat: Die Rheinbach Classics sind als Kulturveranstaltung vom Land NRW anerkannt und haben im Rahmen von Neustart Kultur eine finanzielle Unterstützung bewilligt bekommen.

15. Rheinbach Classics Zahlen und Ergebnisse

Freitagabend zum Konzert der Cover-Bands Queen Kings und Die Toten Ärzte: 1.300 Besucher.

Oldtimer-Rallye am Samstag: 102 teilnehmende Fahrzeuge, jeweils besetzt mit Fahrer und Beifahrer, rund 200 Kilometer lange Fahrt durch die Region mit Sonder- und Wertungsprüfungen

Sonntag: 280 Oldtimer in der Stadt verteilt; geschätzte Besucherzahl: 25.000; Rettungsdienst: 60 kleinere Hilfeleistungen.

Miss Petticoat 2022: 20 Teilnehmerinnen; 1. Platz Nina Vesper aus Schwelm; 2. Stefanie Wolber aus Swisttal-Ludendorf; 3. Kristina Stüttgen aus Brühl

Zahl der ehrenamtliche Helferinnen und Helfer: 30 zuzüglich 15 aktive Vereinsmitglieder

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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