Gesamtschule
Neue Bäume für geschädigte Wälder

Auch Pia Patan (l.) und Elisa Karsten (beide 13) waren mit Eifer und Spaß bei der Pflanzaktion aktiv.   | Foto: Michael Kupper
  • Auch Pia Patan (l.) und Elisa Karsten (beide 13) waren mit Eifer und Spaß bei der Pflanzaktion aktiv.
  • Foto: Michael Kupper

Reichshof (mkr). Der Aggerverband hat eine zweite große Aufforstungsaktion an der Wiehl-talsperre durchgeführt und die Gesamtschule Reichshof hat sich erneut an der nachhaltigen Regeneration geschädigter Waldstücke beteiligt.

Unter fachmännischer Regie von Forstingenieur Guido Hennig haben rund 150 Schüler*innen Jungpflanzen von Ahorn, Buche, Eiche, Hainbuche oder Küstentanne in einem nahen Mischwaldgebiet zunächst am Vormittag ausgegraben und dann am selben Nachmittag auf den ehemaligen Fichtenflächen wieder eingepflanzt, damit sie optimal anwachsen. Hennig erläuterte, dass die schnelle Bestockung der Waldfläche auch für die Wiederherstellung der Wasserschutzfunktion des Waldes förderlich ist und so drohende Erosionen abgewendet werden können.

„Es macht Spaß, etwas Gutes für die Umwelt zu tun“, sagte die 13-jährige Elisa Karsten aus der Klasse 7a. „Das ist zwar anstrengend, aber der Klimawandel ist extrem und ich will eine schöne Zukunft“, ergänzt ihre gleichaltrige Klassenkameradin Pia Patan. „Allerdings sollten das nicht immer nur Schüler machen, auch die Erwachsenen sollten sich mehr einsetzen.“

Jeden Tag hat eine andere Klasse der Jahrgangsstufe 7 rund 600 Bäumchen auf den kahlen Hang gepflanzt. „Am Ende der Woche hatten wir eine Fläche von rund eineinhalb Hektar mit etwa 3.000 Setzlingen aufgeforstet“, freut sich Hennig.

„Das Besondere an der Aktion ist, dass wir mit Pflanzen von unseren eigenen Flächen standortgerechte Gehölze für die Neuanpflanzung werben“, betont Professor Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbands. „Dabei haben wir für die Bepflanzung bewusst eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen gewählt, um zu verhindern, dass mögliche zukünftige Klimaveränderungen oder Kalamitäten wie etwa der Borkenkäferbefall den Waldbestand in einem solchen Ausmaß gefährden können.“

Transportiert werden die Bäumchen in 150 speziellen Eimern, die Jokey Gummersbach zur Verfügung gestellt hat. „Die bestehen zu 75 Prozent aus Rezyklat vom gelben Sack und zu 25 Prozent aus postmaritimer Sammlung, wo etwa alte Fischernetze wiederverwertet werden“, erklärt Gesellschafterin Rita Kemmerich.

Unterstützt wird das Projekt auch vom Förderverein des Rotary Clubs Gummersbach, der mit rund 3.000 Euro den Bustransport der Kinder und die Mittagsverpflegung finanziert. „So eine Super-Aktion fördern wir gerne“, sagt Vizevorsitzender Magnus Kriesten. Bürgermeister Rüdiger Gennies begrüßt das Gemeinschaftsprojekt ebenso: „Durch den Borkenkäfer hat Reichshof mehr als 42 Prozent seiner Waldflächen verloren.“ „Wir freuen uns sehr, dass das Umweltbewusstsein der Jugendlichen auf diese praktische Art und Weise geschärft wird“, sagt Schulleiterin Annemarie Halfar. Sie ist stolz auf ihre Schüler, die durch den Arbeitseinsatz sowohl hinsichtlich Naturverbundenheit als auch durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit profitieren: „Sie merken, dass sie an einem wichtigen Projekt arbeiten, dass nachhaltig klimawirksam ist.“

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Michael Kupper aus Reichshof

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