Zu viele Hürden
Kein Wohnungsneubau am Linder Lager

Am ehemaligen Lager Lind sollten rund 800 Wohnungen entstehen. | Foto: Axel König

Auf dem Gelände zwischen Linder Mauspfad, Luftwaffenkaserne, DLR und Linder Höhe sollten circa 800 neue Wohnungen entstehen. Doch diese Pläne sind jetzt vom Tisch.

von Axel König

Lind. Der Hauptgrund: Der Fluglärm von der etwa 1 000 Meter entfernten Querwindbahn des Airports ist laut Untersuchungen des Baudezernats so hoch, dass nur bei geschlossenem Fenster ein vertretbarer Innenpegel erreicht werden würde. Fenster der Wohnungen länger geöffnet zu halten, sei deshalb nicht möglich. Dies wiederum sei nicht vereinbar mit der Maxime „gesundes Wohnen“, die diesbezüglich als rechtlicher Maßstab anzulegen sei. In dem Zusammenhang müssten etwa Balkone verglast und Spielplätze vor den von oben kommenden Lärmeinwirkungen geschützt werden.

Außerdem problematisch: Das Plangebiet ist überwiegend bewaldet. Neben den klimatischen und ökologischen Bedenken, den Wald zu entfernen, müsse ein fünf Hektar großes Ausgleichsareal gefunden werden. Darüber hinaus befindet sich das Gebiet im Sicherheits- und Bauschutzbereich des Anflugsektors sowie im Anlagenschutzbereich des Flughafens. Deshalb seien Gefahren durch Wirbelschleppen überfliegender Flugzeuge möglich. Ein weiterer Grund, die Pläne des Bau-Projekts nicht weiter zu verfolgen.
Alternative Nutzungen würden höchstens einen hotelähnlichen Betrieb vorsehen, der zwingend im gewerblichen Bereich liegen müsse und keine wohnähnlichen Verhältnisse erzeuge.

Aber: An einem Gewerbegebiet habe die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) aktuell kein Interesse. Das Plangebiet bleibe dennoch weiter im Fokus der Bima, da sie unter anderem Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll Gelände zur Verfügung stelle. Denn Fakt sei: Im Bereich Köln/Bonn gebe es „sehr große, sich weiterentwickelnde Bedarfe“ an Liegenschaften.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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