Nein sagen, Grenzen setzen
„Mut tut gut“ will Kinder stark machen

„Stop, bis hier und nicht weiter“. Kinder demonstrieren, was sie bei „Mut tut gut“ gelernt haben. Hintere Reihe von links: Trainerin Anita Althoff, Pädagogin Christiane Plückebaum, Frank Miebach (Lions-Club) Helmut Amelung (Bürgerstiftung) Christiane Bechem und Jutta Probst (Kreissparkasse Köln) sowie Schulleiterin Christine Baitz. | Foto: Marjan
  • „Stop, bis hier und nicht weiter“. Kinder demonstrieren, was sie bei „Mut tut gut“ gelernt haben. Hintere Reihe von links: Trainerin Anita Althoff, Pädagogin Christiane Plückebaum, Frank Miebach (Lions-Club) Helmut Amelung (Bürgerstiftung) Christiane Bechem und Jutta Probst (Kreissparkasse Köln) sowie Schulleiterin Christine Baitz.
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Overath - Wie kann man Kindern beibringen, klar und deutlich „Nein“ zu
sagen, wenn sie etwas nicht wollen, sich zu wehren, wenn ihnen eine
Situation unangenehm ist oder nicht gefällt?

Auch mit diesem Thema beschäftigten sich während des Projekts „Mut
tut gut“ mehrere Gruppen von Dritt- und Viertklässlern der
Overather Gemeinschaftsgrundschule Burgholzweg.  Das Ziel ist klar:
Das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken, damit sie sich in
schwierigen und gefährlichen Situationen besser behaupten können.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass kleine, selbstbewusste Kinder im
Grundschulalter in der Regel keine Opfer, aber auch keine Täter
werden. Wenn Kinder lernen „Nein“ zu sagen akzeptieren sie nicht,
dass eine Grenze überschritten wird.  Weitere wichtige Bestandteile
des Projektes waren die Themen Gefühle und Geheimnisse sowie Normen,
Regeln und Werte.

Am Anfang stand ein Vertrag. Den hatte „Mut tut gut“-Trainerin
Anita Althoff zusammen mit den Mädchen und Jungen erarbeitet. Hierin
wurden Regeln festgelegt, wie das Umgehen miteinander in der Gruppe
während der Projekttage und auch danach  funktionieren soll.

Wie im richtigen Leben verpflichteten sich die Trainerin und jedes
Kind durch seine Unterschrift zur Einhaltung dieser Vereinbarung.
„Denn“, so Kursteilnehmerin Hala, „ein Leben ohne
Regeln funktioniert nicht“.

Dass man zum Beispiel freundlich miteinander umgeht oder den
Gesprächspartner ausreden lässt ist eigentlich selbstverständlich,
funktioniert aber oft nicht.

Bei den Rollenspielen stand der spielerische Ansatz im Vordergrund, so
beim Thema „Nähe“ Dabei wird der Begriff „Nähe“ durch einen
hölzernen Reifen symbolisiert. „Wer dort reinkommt, also nah an
mich ran darf, entscheide ich selber. Andererseits muss ich
akzeptieren, dass jemand meine Nähe nicht wünscht,“
erklärt
Anita Althoff den Kindern. Streitsituationen, zum Beispiel auf dem
Fußballplatz, wurden zunächst gemalt und dann nachgespielt, um eine
friedliche Lösung des Konfliktes zu finden.

Getragen wird das Programm „Mut tut gut“ von der Volkshochschule
Oberberg in Zusammenarbeit mit dem Dachverband der
Polizeisportvereine. Christine Baitz, Leiterin der Grundschule
Burgholzweg, plant eine regelmäßige Durchführung in verschiedenen
Klassenstufen, um einmal Gelerntes zu festigen und neue Lernbausteine
hinzuzufügen. 

Da die Kosten nicht allein durch Elternbeiträge zu decken sind, haben
sich die Kreissparkasse Köln, die Bürgerstiftung Overath sowie der
Lions-Club Overath zu einer finanziellen Unterstützung bereit
erklärt. Vertreter der Sponsoren waren zum Abschluss des Projektes zu
Gast, um sich während einer Gruppenstunde vom Erlernten überzeugen
zu können.

- Peter Marjan

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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