Treffer mit dem 194. Schuss
Ein Kaiser regiert in Lützenkirchen

Das letzte Königspaar der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Lützenkirchen ist zugleich das neue Kaiserpaar: Hans Georg Wieschollek und Ele Hebbel führen den Verein ins 600. Jahr seines Bestehens.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Das letzte Königspaar der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Lützenkirchen ist zugleich das neue Kaiserpaar: Hans Georg Wieschollek und Ele Hebbel führen den Verein ins 600. Jahr seines Bestehens.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Lützenkirchen. Ele Hebbel wäre gerne Königin geworden. Dazu hätte die Lützenkirchenerin allerdings den Königsvogel von der Stange holen müssen, um den sie mit zahlreichen anderen Kandidaten beim Traditionsschießen der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Lützenkirchen wetteiferte. Doch nicht sie, sondern ihr Mann Hans Georg Wieschollek erlegte das Holztier mit dem 194. Schuss und schoss sich zugleich zum Kaiser der Bruderschaft. „Hauptsache wir konnten die Königswürde verteidigen und der Titel bleibt in der Familie“, urteilten die Eheleute nach dem Sieg und strahlten zugleich mit der Sonne um die Wette. Das bedeutet vor allem: Kaiser Hans Georg Wieschollek und seine Gattin Ele Hebbel führen die Bruderschaft in das 600-jährige Jubiläum. Die entsprechenden Vorbereitungen sind bereits angelaufen.

Schon seit 2019 regierte Wieschollek ohne Unterbrechung. Damals war der Plan aufgegangen, in die Fußstapfen seiner Mutter Rosemarie Wieschollek (82) zu treten, die ihre aktive Laufbahn im selben Jahr mit der Kaiserwürde beendete. Dann begann die Pandemie und Wieschollek durfte den Titel mangels weiterer Aktivitäten behalten. Nun, nach dem jüngsten Wettbewerb, konnte er selbst kaum fassen, dass das Vorhaben auch diesmal so planmäßig verlaufen war. „Ich bin noch ein wenig aus der Spur“, gestand der 62-jährige IT-Servicetechniker bei der Firma Nösse Datentechnik kurz nach dem Erfolg mit Freudentränen in den Augen. „Ich habe meine Ambitionen zwar vorher lautstark überall verkündet, hatte aber nicht unbedingt damit gerechnet, dass es wirklich funktioniert“, räumte er ein. In seinen Augen passt der Titelgewinn nicht nur perfekt in den Beginn seines 63. Lebensjahres, sondern auch in das 50. Jahr seiner Vereinsmitgliedschaft. Auf die Frage, wie es geschehen konnte, dass er insgesamt 48 Jahre glücklos blieb und dann gleich mehrmals in Folge den Sieg kassierte, antwortete der Kaiser: „Alles braucht seine Zeit. Meine ist jetzt gerade gekommen.“ Der amüsierte Kommentar seiner Mutter dazu lautete: „Erst wollte er den Vogel nicht. Dann wurde er ihn nicht mehr los und jetzt will er ihn nicht wieder abgeben.“ Seine Ambitionen gehen nun sogar noch weiter, denn als nächstes hat er sich vorgenommen, auch den Titel als Bezirkskönig einzukassieren. Die Chancen stehen gut, denn zu seinen bevorzugten Hobbys gehören Sportschießen beim benachbarten Verein St. Hubertus in Steinbüchel. Außer dem Wettbewerb im Königsschießen gab es noch weitere Auseinandersetzungen: Detlef Walczak (58) setzte sich mit dem 107. Schuss als Hutkönig durch. Kronprinz Stefan Ludwig (40) siegte mit dem 192. Schuss. Jungprinz Luca Glaw (17) benötigte 134 Schüsse bis zum Erfolg. Schülerprinz Maximilian Goldmund (15) gewann beim Sterneschießen. Außerdem wurde beim Schützenfest für Flüchtlinge aus der Ukraine gesammelt. Insgesamt kamen 300 Euro zusammen, die auf das Konto der Bürgerstiftung Leverkusen überwiesen werden.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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