Läuft's demnächst wieder glatt?
Thema „Hubbelpiste“ findet guten Ausgang

Ein Jahr lang komplett gesperrt war die L269 zwischen Rheidt und Niederkassel.  | Foto: Bracker
  • Ein Jahr lang komplett gesperrt war die L269 zwischen Rheidt und Niederkassel.
  • Foto: Bracker

Niederkassel. Fast hätte die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss der Stadt kein brisantes Thema mehr gehabt, nachdem der Bürgerantrag der Linksjugend im Rhein-Sieg-Kreis auf „Einführung von Unisextoiletten an Schulen“ aus formellen Gründen keinen Weg in die Ausschussitzung gefunden hatte.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen und Anfragen“ aber konnte Bürgermeister Stephan Vehreschild Erfreuliches mitteilen: Stadtverwaltung und Firma Eurovia haben sich in Bezug auf die festgestellten Mängel in Folge der Bauarbeiten der L269 auf einen Lösungsvorschlag geeinigt: Auf einer Strecke von 600 Meter (Weidenstraße bis Wasserwerk) wird die Fahrbahndecke beidseitig abgefräst und neu aufgebracht.

Seit fast eineinhalb Jahren ist die Strecke zwischen Niederkassel und Rheidt für die Bürger der Stadt ein großes Thema. Ein Jahr lang war die komplette Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen für den Verkehr gesperrt, da dort vom Bauunternehmen Eurovia von Grund auf die Straße und der Radweg komplett erneuert wurden.

Den daraus entstehenden Umweg nahmen die Verkehrsteilnehmer gerne in Kauf - in Erwartung einer nun endlich glatten und ebenen Fahrbahn.

Doch das böse Erwachen kam schon unverzüglich nach Freigabe der Straße: Sie zeigte sich auf großen Teilstücken als komplette Hubbelpiste.

Schon seit geraumer Zeit ist die Stadtverwaltung Niederkassel wegen der Qualitätsmängel an der Oberfläche in Verhandlung mit der Firma Eurovia.

Stephan Vehreschild: „Bauvertraglich wurde mit der Firma Eurovia – wie allgemein üblich – die sog. zusätzliche Technische Vertragsbedingung (ZTV) Asphalt vereinbart. Nach diesen ZTV beträgt die maximal zulässige Unebenheit der Decke vier Millimeter.“

Das – ebenfalls durch die ZTV vorgegebene – Verfahren zur Messung der Unebenheiten ist die Befahrung mit dem Planografen,der in Messrichtung über die Verkehrsfläche gezogen wird. Das Messrad in der Mitte erfasst Vertiefungen oder Erhebungen in Längsrichtung der Fahrbahn, indem seine Bewegungen direkt elektronisch oder von einem Messschreiber auf Endlospapier aufgezeichnet werden.

Problem hierbei ist – so auch von dem durch die Verwaltung beauftragte Asphaltgutachter bestätigt – dass periodische Wellen oder Unebenheiten, die eine Wellenlänge größer als vier Millimeter nicht deutlich genug erfasst werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das subjektive Fahrgefühl sich nicht komplett in behebungspflichtigen Mängeln widerspiegelt.

Für die unzulässigen Wellen aber, die in der Unebenheitsmessung zweifelsfrei nachgewiesen worden sind ist das bauvertraglich Verfahren, diese durch Abzüge in der Rechnung als Mangel geltend zu machen üblich.

Ein solcher - lediglich finanzieller - Ausgleich, wurde von der Stadtverwaltung Niederkassel als nicht ausreichend erachtet. Daher wurde die Fahrbahndecke bisher nicht abgenommen. In verschiedenen Verhandlungsrunden konnte nun erreicht werden, dass Eurovia auf etwa 600 Meter - von Weidenstraße bis Wasserwerk - die Fahrbahndecke beidseitig abfräsen und neu aufbringen wird. Die Abnahme der gesamten Fahrbahndecke erfolgt erst nach Abschluss dieser Arbeiten. Die Schlussrechnung wird nach der Abnahme gestellt.

Der Ausführungszeitraum steht noch nicht fest. Hierzu sind zum einen die Wetterbedingungen maßgebend und zum anderen sind – infolge der hierfür notwendigen Abstimmungen zur Vollsperrung mit der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft erforderlich. Der von der Verwaltung beauftragte Asphaltgutachter wird die Arbeiten an der Fahrbahndecke begleiten.

Redakteur/in:

Irmgard Bracker aus Niederkassel

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