Zwei Kilometer lange Wassertransportleitung gelegt
Simulierte Flutung erfolgreich

An der Wasserhaltung Lülsdorf haben die Pumpen kein Problem damit, das kleine Sammelbecken hinter dem Deich zu füllen. | Foto: Woiciech
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Lülsdorf - Großangelegte Hochwasserschutzübung in Kooperation mit Köln und
Niederkassel

„Der Zweck ist es, zu sehen, ob das was wir gebaut haben
funktioniert und der Prozess effizient ist“, erläuterte Jürgen
Becker, stellvertretender Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe
Köln (StEB), bei der Hochwasserübung im Retentionsraum
Köln-Porz/Langel und Niederkassel-Lülsdorf.

Dieser ist Bestandteil des Hochwasserschutzkonzeptes Köln aus dem
Jahre 1996. Allerdings ist der „Notfallpolder“ seit seiner
Fertigstellung im Jahr 2008 noch nicht während eines Rheinhochwassers
zum Einsatz gekommen. Die letzte Übung ist auch schon gut sieben
Jahre her.

Deshalb sollte eine Flutung simuliert werden, um etwa die
Wasserhaltung Lülsdorf, einschließlich Schöpfwerk, Sammelbecken,
mobiler Stromversorgungs- und Beleuchtungsanlage, auf Herz und Nieren
zu testen.

Zunächst kontrollierte man jedoch das Einlassbauwerk mit den
Stauklappen. Diese werden von den StEB-Mitarbeitern noch per Hand
geöffnet und geschlossen. Rund eine Stunde dauert der Vorgang.

Um dann den Ernstfall am neuen Deich zu proben, legte die Freiwillige
Feuerwehr, gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW), eine zwei
Kilometer lange Wassertransportleitung zwischen Rhein und Pumpwerk,
die ebenso erstmalig zum Einsatz kam. Die Wasserhaltung dient zur
Regulierung des Qualmwassers bei einer Flutung im Retentionsraum. Auch
wird sie in Betrieb genommen, wenn das Wasser im Pumpenschacht eine
Höhe von NHN + 46,04 Meter erreicht.

Ohnehin hat der Retentionsraum ein Rückhaltevermögen von 4,525
Millionen Kubikmeter und kann im Optimalfall den Wasserstand des
Rheins um fünf Zentimeter senken.

„Das klingt zunächst nicht viel“, so StEB-Betriebsleiter Heinz
Brandenburg. „Als in den Neunziger Jahren die Altstadt geflutet
wurde, waren nur zwei bis drei Zentimeter überschritten.“

Die Maßnahme greift, falls der Kölner Pegel 10,90 Meter meldet. Doch
bis dahin muss alles in Schuss gehalten werden, auch das
Entleerungsbauwerk in Langel, das am Schluss zur Begutachtung anstand.

„Wir sind stolz auf die interkommunale Zusammenarbeit. Diesen
Hochwasserschutz kann man nicht isoliert behandelt“, fügte Stephan
Vehreschild, Bürgermeister von Niederkassel, hinzu. Insgesamt war es
für alle Beteiligten eine erfolgreiche Übung, die beweist, dass man
im Notfall gut gerüstet ist.

- Dirk Woiciech

An der Wasserhaltung Lülsdorf haben die Pumpen kein Problem damit, das kleine Sammelbecken hinter dem Deich zu füllen. | Foto: Woiciech
Heinz Brandenburg, Stephan Vehreschild und Jürgen Becker (von links) bei der Erläuterung der aufwendigen Hochwasserschutzübung. | Foto: Woiciech
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