Lösung steht noch aus
Sanierung oder Neubau?

Sascha Porten, Abteilungsleiter Schwimmen, von der Spielvereinigung Lülsdorf-Ranzel beschreibt am Becken die aktuellen Probleme. | Foto: Woiciech
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  • Sascha Porten, Abteilungsleiter Schwimmen, von der Spielvereinigung Lülsdorf-Ranzel beschreibt am Becken die aktuellen Probleme.
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Führung durch das Helmut-Loos-Bad zeigt großen Bedarf auf

Niederkassel. „Wir wollen mit dieser Begehung nochmal aufzeigen, wie groß der Sanierungsbedarf hier ist“, erläuterte Dominik Schreiter, 1. Vorsitzender der Spielvereinigung Lülsdorf-Ranzel, vor den Türen des Helmut-Loos-Bads. Bei dem Rundgang nahm unter anderem auch die CDU- Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer teil.

Schnell wurde offensichtlich, wo es in dem Betrieb fehlt. Das Rohrsystem des 1968 erbauten Komplexes ist stark veraltet. „In den Duschen riecht es entweder nach Kloake oder Duschzeug“, so der Vorsitzende. Die Undichtigkeiten führen außerdem dazu, dass im Keller an mehreren Stellen der Beton von den Wänden platzt. „Man kommt nicht überall an die Rohre heran.“ Auch die Filteranlage von 1987 müsste auf den neuesten Stand gebracht werden. Ferner ist das Arbeiten, in der Enge bei niedriger Deckenhöhe, recht anstrengend, insbesondere Fremdkörper aus den Überläufen zu fischen.

Viele Kleinigkeiten, wie die kaputte Markise, die zu schneller Erhitzung des Glasanbaus beiträgt, sowie die aufgrund von Corona entfernten Armaturen, die nicht mehr befestigt werden können, sind die letzten Tropfen des überlaufenden Fasses.

Beim Rundgang fielen die Stellen mit dem abgeplatzten Putz sofort ins Auge - hier Dominik Schreiter am Schwallbecken.  | Foto: Foto. Woiciech
  • Beim Rundgang fielen die Stellen mit dem abgeplatzten Putz sofort ins Auge - hier Dominik Schreiter am Schwallbecken.
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Natürlich ist der Stadt Niederkassel klar, dass hier etwas passieren muss. „Das wichtigste Signal ist, dass das Bad erhalten bleibt“, stellte Bürgermeister Stephan Vehreschild vor Ort fest. „Nirgends im Rhein-Sieg-Kreis wird so viel ausgebildet, wie bei uns. Das ist oberstes Niveau, doch stellt sich die Frage, was vertretbar und realisierbar ist.“

Die von der Spielvereinigung ins Leben gerufene Petition für einen Neubau soll als Stimmungsbild der Bürger fungieren. „Ein wartungsfreies Becken aus Edelstahl, ein Lehrbecken für Nichtschwimmer und ein Becken für Kleinkinder, würde vieles vereinfachen und die Schwimmausbildung den Regelbetrieb nicht weiter stören“, argumentiert Dominik Schreiter.

Ohnehin ist durch die Pandemie die Ausbildung der Jüngsten ins Hintertreffen geraten. Es gibt bereits Wartelisten zwischen zwei und fünf Jahren.

Nach dem letzten Erkenntnisstand benötigt eine Sanierung rund 1,5 Jahre, bei Kosten von zwei Millionen Euro. Ein Neubau verschlingt bei einer Bauzeit von 2,5 Jahren mindestens acht Millionen Euro. Durch steigende Energie- und Baukosten würden die Zahlen in Zukunft gewiss explodieren. „Da wir nahe an der Haushaltssicherung dran sind, ist das schier nicht gegeben“, betonte der Bürgermeister. „Ich weiß, dass eine Sanierung keine glückliche Lösung bedeutet, aber eine Alternative sehe ich hier nicht. Außer wenn der Verein noch eine Finanzierung mitbringt oder das Land Förderprogramme auflegt.“

Katharina Gebauer setzte in ihrer Position dort an: „Schwimmen ist wichtig, wir brauchen Kurse und das Schwimmbad. Man müsste jedoch genau schauen, ob die Zahlen noch so stimmen und ob die Finanzen das hergeben.“ Wenige Tage zuvor begutachtete SPD-Landtagskandidat Denis Waldästl ebenfalls das marode Objekt. „Es muss aus meiner Sicht jetzt darum gehen, ein geeignetes Grundstück für einen Neubau des Hallenbades zu finden und die notwendigen finanziellen Mittel – auch über Förderprogramme von Bund und Land – zu erhalten“, war sein Fazit.

Sascha Porten, Abteilungsleiter Schwimmen, von der Spielvereinigung Lülsdorf-Ranzel beschreibt am Becken die aktuellen Probleme. | Foto: Woiciech
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Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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