Integrationsrat der Stadt
Integrationsrat verlieht Integrationspreise

Für ihr herausgehobenes Engagement in der Integrationsarbeit wurden vom Integrationsratsvorsitzende Friedemann Immer (3.v.r.), Matthias Ferring (r.) und Tayfun Keltek (5.v.l.) ausgezeichnet: Safa Barrouck, Majd Saad Al Deen, Ali Ehsani, Ute Seiff, Amar Kakos, Helda Kakos und Uli Höweler (v.l.). | Foto: Stadt Niederkassel
  • Für ihr herausgehobenes Engagement in der Integrationsarbeit wurden vom Integrationsratsvorsitzende Friedemann Immer (3.v.r.), Matthias Ferring (r.) und Tayfun Keltek (5.v.l.) ausgezeichnet: Safa Barrouck, Majd Saad Al Deen, Ali Ehsani, Ute Seiff, Amar Kakos, Helda Kakos und Uli Höweler (v.l.).
  • Foto: Stadt Niederkassel

Niederkassel (den). In der letzten Sitzung des Integrationsrates wurden im Rathaus die vom Integrationsrat ausgeschriebenen Integrationspreise verliehen.

Nicht nur die Preisträger freuten sich über den Besuch des Vorsitzenden des Integrationsrates Köln und des Landesintegrationsrates, Tayfun Keltek. Der als Experte für Migrationsfragen geltende Keltek betonte die Kernthemen der Integrationsräte in NRW, die Integrität der Menschen mit internationaler Geschichte zu stärken und die natürliche Mehrsprachigkeit zu fördern sowie sich für Chancengleichheit einzusetzen.

Besonders forderte er, den Blick auf die jungen Menschen zu richten. Sie für die Gesellschaft zu gewinnen, ihre zusätzliche Identität als Gewinn deutlich zu machen, sollte im Mittelpunkt der Integrationsarbeit stehen. Mit dem Begriff und dem Fingerzeig auf Integration können die hier Geborenen nichts anfangen.

Die Niederkasseler Bürger waren aufgerufen, Personen für einen Integrationspreis in den Kategorien „Besonders gelungene Integrationsleistung“ und „Besondere Unterstützung des Integrationsprozesses“ vorzuschlagen. Als besonders engagiert und hier angekommen gelten Safa Barrouck und ihr Mann Majd Saad Al Deen sowie Ali Ehsani. Sie haben schon früh die ehrenamtlichen Angebote zum Deutschlernen und zum Austausch genutzt. Ali Ehsani hat inzwischen seine Meisterprüfung als Fliesenleger abgelegt und steht der Handwerkskammer als Ausbilder zur Verfügung, wenn es darum geht, interessierte Jugendliche für das Handwerk zu gewinnen. Safa Barrouck hat nach ihrem Sprach-/Integrationskurs eine Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin gemacht und absolviert ihr Anerkennungsjahr in einer Apotheke in Niederkassel. Majd Saad Al Deen hat Informatik studiert und eine Stelle beim Fraunhofer Institut in Aussicht. Außerdem unterstützt er die Flüchtlingshilfe „InterKultur“ bei Social-Media-Prozessen.

Sie alle wollen etwas zurückgeben von der Hilfe, die sie selbst erfahren haben. Barrouck und Saad Al Deen haben ihre Einbürgerung beantragt. Auch das sieht der Integrationsrat als ein starkes Bekenntnis zu Deutschland und seinen Werten.

Bei den Unterstützern der hier angekommenen Menschen gab es viele Stimmen für das Ehepaar Helda und Amar Kakos. Die aus dem Irak stammende Familie gilt seit ihrer Zuwanderung 2015 mit ihren kulturellen und sprachlichen Kenntnissen als Stütze und Urgestein der Flüchtlingsarbeit. Sie sind Vorbilder in ihrem Engagement, aber auch in ihrer Freundlichkeit. Als die Türen des Rathauses und der Ausländerbehörde verschlossen blieben, waren sie ein Garant für Menschlichkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft. Amar leitet das Interkulturelle Café und Helda bleibt für arabisch sprechende Frauen ein Anker in schwierigen Lebenssituationen.

Ausgezeichnet wurden auch Ute Seiff und Uli Höweler, die sich seit Beginn der Flüchtlingshilfe 2015 engagieren. Während Seiff sich um Kinder und Familien kümmert, Fahrten zu Ärzten und Kliniken organisiert, aber auch Fahrdienste zu Ferien- und Freizeitaktivitäten übernimmt und das Thema Nachhilfe organisiert, gilt Höweler als Kämpfer für Gerechtigkeit und als Handwerker, der auch schon mal beim Aufbau der Küche hilft. Er arbeitet sich in komplizierte Sachverhalte bei Widerspruchsverfahren ein, sucht Kontakte zu Anwälten, kümmert sich um Formalitäten beim Familiennachzug, sammelt Computer und PCs und installiert notwendige Anwendungen.

Als Dank und Anerkennung für ihre besonderen Leistungen überreichten Keltek und der Vorsitzende des Integrationsrates, Friedemann Immer, den Preisträgern eine Urkunde und einen Blumenstrauß.

In der Sitzung des Integrationsrates wurde auch ein Vorschlag des Vorsitzenden diskutiert: Er hatte angeregt, analog zur Bürgerfragestunde in der Ratssitzung auch im Integrationsrat die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten. Da dies im Rahmen der Sitzung nicht möglich ist, hat der Integrationsrat folgende Lösung beschlossen: Die Bürger, besonders auch Menschen mit internationaler Geschichte, können im Vorfeld der Sitzungen per E-Mail oder Telefon Fragen an den Integrationsrat beziehungsweise dessen Vorsitzenden stellen: 02208-5330, Friedemann.Immer@SPD-Niederkassel.de. Diese Fragen werden dann in der öffentlichen Sitzung, an der jeder teilnehmen kann, beantwortet. Außerdem können Fragen unmittelbar vor der jeweiligen Sitzung ab 17.30 Uhr gestellt und beantwortet werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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