Neue Kunstwerke in Mülheim
Wiener Platz durch Graffiti verschönert

Foto: pep

Mehrere Tage Arbeit, viele neugierige Blicke, 5000 verbrauchte Spraydosen, ein Besuch vom Ordnungsamt und am Ende fröhliche Gesichter. Das ist die kleine Bilanz der Graffiti-Aktion der „Mittwochsmaler“ vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM). Die haben den Wiener Platz in Mülheim mit Graffiti verschönert und das ganz legal.

Mülheim. Dafür liefen mehrere Dinge zusammen. Zum einen gab es 2022 die Aktion „Hey! Mülheim – Check mit uns dein Veedel!“. Bei der Aktion haben sich Kinder und Jugendliche ihren Bezirk angeschaut. „Viele haben sich dabei eine Umgestaltung und Verschönerung des Wiener Platzes gewünscht“, sagt Jessica Mörtl vom Amt für Kinder, Jugend und Familie. Bei der Eröffnung der „Hall of Fame“, einem Graffiti-Projekt am Kalkberg, reifte die Überlegung, „so etwas auch am Wiener Platz zu machen“, sagt Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs.

Nach dem Beschluss der Bezirksvertretung Mülheim standen 15 00 Euro an Stadtverschönerungsmitteln bereit. Mit ins Boot geholt wurden noch das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau als Inhaber der Flächen. „Bei Andre Schultheis, dem stellvertretenden Bürgeramtsleiter, liefen die Fäden zusammen“, sagt Ralf Krep vom SKM. Deren „Mittwochsmaler“ wurden mit der Durchführung des Projektes beauftragt.

Und das stieß auf Interesse bei den Menschen, die tagtäglich über den Wiener Platz gehen. „Viele Passanten haben uns angesprochen“, sagt Jan. Zusammen mit Vinni, Mücke und Tim besucht er schon seit mehreren Jahren das Angebot der „Mittwochsmaler“. Das Graffiti-Projekt gibt es seit 2005. Ziel ist es, die Graffiti-Jugendkultur aufzugreifen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kunst und Kreativität. Es wird aber auch über Folgen des illegalen Sprühens und gesundheitsschädigende Aspekte aufgeklärt.

Einige Menschen verbinden mit Graffiti nur das illegale Sprühen. Deswegen hatten die 16 Künstler, die bei dem Projekt am Wiener Platz beteiligt waren, wohl auch Besuch vom Ordnungsamt bekommen. Aber die Künstler konnten alles belegen, dass ihre Aktion gewollt ist. Im Vorfeld hatten sie insgesamt drei Konzepte erarbeitet. Der Politik gefielen sie anscheinend alle. Letztlich durften die Jugendlichen selbst entscheiden, was auf die grauen Wände kommt, sagt Julian Mundt, Leiter des Projektes „Mittwochsmaler“. Letztlich hat das Motto „Style is the Message“ das Rennen gemacht. Bei dem stehen Buchstaben im Vordergrund. Die sind farblich schlicht gehalten. Der farbige Untergrund bildet einen Kontrast dazu. Norbert Fuchs freut sich über das Ergebnis. An einer Stelle haben die Künstler auch einen kleinen Fuchs verewigt – eine Hommage an den Bezirksbürgermeister.

Auf die Frage, ob die „Mittwochsmaler“ nicht Sorge haben müssen, dass ihre Arbeit von anderen Leuten übersprüht wird, heißt es: „Nicht wirklich.“ Erfahrungswerte zeigen, dass die sprühende Szene die Finger davon lässt, sagt Julian Mundt. Tim Hörr vom Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau kann das bestätigen. Bei Auftragsarbeiten werde kaum noch „drüber geschmiert“. Das freut alle Beteiligten, denn so wirken die Bauwerke „schöner, besser, sauberer“, betont Hörr. (pep)

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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