Für den Erhalt des Krankenhauses Holweide
Das Veto nicht ignorieren

Auf Plakaten und Spruchbändern zeigten viele Teilnehmer deutlich, was sie von den Schließungsplänen halten. | Foto: Hoeck
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Holweide (hh). „Wir Bürger, wir kämpfen für unser Krankenhaus“ oder „Gesundheit ist keine Ware. Daher städtische Klinik Holweide erhalten“ stand auf den Plakaten, die engagierte Bürger im Vorfeld der Demonstration zum Erhalt des Krankenhauses gestaltet hatten. Auch andere der rund 250 Personen, die sich zunächst auf der Wiese am Marktplatz versammelt hatten, um nach kurzen Ansprachen durch den Stadtteil zu ziehen und schließlich zu einer Abschlusskundgebung vor der Klinik zusammenkamen, hatten auf Transparenten ihren Unmut über die Schließungspläne niedergeschrieben.
Ein Bündnis aus Beschäftigten des Holweider und anderer Krankenhäuser, Gewerkschafter und Bewohner des Veedels hatte zur Demo aufgerufen, mit der ein klares Zeichen gegen die im November von der Ratsmehrheit aus Grünen, CDU und Volt beschlossenen Ablehnung eines Antrags der Linken-Fraktion zur Wahrung des Krankenhauses gesetzt wurde. „Wir haben seit Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass die Schließung der Klinik begonnen hat. Eine Station ist schon nach Merheim gegangen, zahlreiche Stationen sind baufällig und müssen dringend renoviert werden. Viele Kollegen wie auch Pflegekräfte werden unter diesen Bedingungen aus dem Krankenhaus geradezu vertrieben“, sagt Mit-Organisatorin Eva Gürster, Verdi-Mitglied und tätig in der Psychiatrie im Krankenhaus Merheim. Unter den nachfolgenden Rednern war auch Walter Müller, der sein gesamtes Leben in Holweide wohnt und sich noch gut an die Eröffnung der Klinik als „Leuchtturmprojekt“ 1972 erinnern konnte. „Gesundheitsfürsorge ist eine Daseinsfürsorge des Staates für seine Bürger, die gewährleistet werden muss. Sie darf und kann nicht ausschließlich unter ökonomischen Gesichtspunkten bewertet werden“, betonte er angesichts des 2019 erfolgten Beschlusses, das Krankenhaus im Zuge der geplanten Fusion der Städtischen Kliniken mit der Uniklinik zu schließen und an seiner Stelle ein medizinisches Versorgungszentrum entstehen zu lassen und die Zahl der Betten von 400 auf 100 zu reduzieren.
Ellen Engstfeld, Mitglied im Mülheimer Ortsverband der SPD, kritisierte die Ratsfraktion ihrer eigenen Partei, die sich bei der Abstimmung enthalten hatte. Sie verwies auf die über 9.000 Unterschriften, die auf der Straße und bei einer Online-Petition gegen die Schließung gesammelt wurden. „Dies alles und die heutige Demonstration zeigen deutlich: Es gibt eine Mehrheit in der Bevölkerung für den Erhalt des Krankenhauses, und dagegen hat sich der Rat nicht zu stellen, sondern sollte sich stattdessen auf die Seite dieser Mehrheit stellen“, argumentierte sie vehement und erntete hierfür viel Applaus.

Redakteur/in:

Angelika Koenig aus Leichlingen

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