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Pfarrkarneval
Alle wissen: Dat es Mueschbech deheem

Die Gestik und Mimik des Damenelferrates Wendershagen bei einem Kinobesuch begeisterte das Publikum.  | Foto: Christoph Buchen
  • Die Gestik und Mimik des Damenelferrates Wendershagen bei einem Kinobesuch begeisterte das Publikum.
  • Foto: Christoph Buchen

Morsbach. Endlich konnte der Pfarrkarneval wieder dahin zurückkehren, wo er hingehört, ins Morsbacher Gertrudisheim. Nach dem Brand im Oktober 2018 wurde am vergangenen Samstag erstmals wieder in der "guten Stube" echt Müeschbejer Karneval gefeiert.

Moderator Frank Rinscheid freute sich bei seiner Begrüßung über die Wiedergeburt des Pfarrkarnevals, über einen voll besetzten Saal und versprach dem Publikum ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit 11 närrischen Auftritten. Und er hielt, was er versprochen hatte. Die Organisatoren Frank Rinscheid und sein Orgateam präsentierten viele „Eigengewächsen“.

Eisbrecher war die Kindergarde der Karnevalsgesellschaft Morsbach. Toller Auftritt der Nachwuchstänzer, moderiert von Manuel Puhl und allen voran das Tanzpaar Ellis Stausberg und Mats Stricker. Christel Schneider hatte auf der Mitfahrbank Zeit zum Sottern und erzählte, was im Alter alles nicht mehr geht. „Der Lack ist einfach ab, und manches liegt in Falten“, stellte sie fest. Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen mit Prinz Michél, Prinzessin Elena, die Pänz von der Burg und die Burggarde ernteten als närrische Botschafter aus dem Reichshof kräftigen Applaus.

Kein Pfarrkarneval ohne dem „Müeschbejer Mädchen“ Brigitte Kötting. Ihr Thema war die Renovierung des Gertrudisheims, und sie dankte dem Trägerverein für seine Aufbauarbeit. In ihrer Büttenrede lobte sie die vielfältige Morsbacher Kultur und stellte in einem Lied fest: „Dat es Heimat, dat es Mueschbech deheem!“ Die Mini-Wolpertinger glänzten als fidele Dorfkinder und die großen Wolpertinger ernteten tosenden Applaus für ihre akrobatischen Tanzvorführungen unter dem Motto „Ab in die Zirkusmanege“.

Eine etwas andere Litanei trug sodann das Pastoralteam mit Pfarrer Tobias Zöller, den Kaplänen Markus Brandt und Arnauld Zadji sowie Organist Dirk van Betteray vor. Thema waren die Fusion der Pfarrgemeinden im Oberbergischen („Hinter Lichtenberg ist die Erdscheibe nicht zu Ende!“) und verschiedene Kirchenfeste im Jahreslauf. Sie hatten kölsche Lieder umgetextet, was dann auch schon mal so klang: „Leev Marie, du hast uns Gottes Sohn gebracht!“

Nach diesem „Geistlichen Beistand“ erinnerte Moderator Frank Rinscheid an die Verdienste seines verstorbenen Vorgängers Werner Puhl, und der ganze Saal schickte einen kräftigen Applaus „zum Himmel“.

Auch der Damenelferrat Wendershagen ist stets mit einem Auftritt beim Pfarrkarneval dabei. Dieses Mal präsentierten die Damen aus dem Ellinger Grund einen Besuch im Stummfilm-Kino mit all seinen Schwierigkeiten bei der Platzauswahl zwischen den engen Stuhlreihen. Alleine schon die Gestik und Mimik beim Popcorn-Naschen begeisterte die Zuschauer.

In Anlehnung an den Gesang „Eierquell“ von den Bläck Fööss präsentierten die in Messdienergewändern gekleidete Eintracht-Bässe Michael Hoberg und Frank Rinscheid mit Weihrauchfass und dicker Kerze den neusten Traatsch und Klatsch aus der „Republik“ Morsbach und Begebenheiten vom Kirchenhügel. Tosender Applaus war ihnen sicher.

„Bel Kantholz“, die Nachwuchstruppe des MGV Eintracht, hatte wieder Lieder und kurze Videospots im Gepäck, die ihre Liebe zur Heimat zum Ausdruck brachten. Kritisch setzten sie sich mit der Brückenbaupolitik an der Wisser, dem Glasfaserausbau und den Wahlen auseinander. Ihr Lied „Wir sind so glücklich in Mueschbech deheem ze sin“ könnte zur Hymne für ihre Heimatgemeinde werden.

Den glänzenden Höhepunkt des über fünfstündigen närrischen Programms setzten schließlich Prinz Patrick I. aus dem Hause Paffenholz, Vorstand, Damenelferrat und die Garden. Die KG Morsbach stellte damit einmal mehr unter Beweis, dass sie mit ihren Auftritten und tollen Tänzen den Vergleich mit anderen Gesellschaften und Garden nicht zu scheuen braucht.

Das Schlusswort hatte Frank Rinscheid, der sich bei allen bedankte, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten. Für seine wortgewandte Moderation erhielt er von Mitorganisator Oliver Puhl den Hausorden überreicht. Kevin Schneider begleitete den gelungenen Abend musikalisch.

LeserReporter/in:

Christoph Buchen aus Morsbach

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