Poppelsdorfer Schlosskonzerte
Auftakt der Poppelsdorfer Schlosskonzerte am Samstag

Immer beliebt: Die Poppelsdorfer Schlosskonzerte. | Foto: Klassische Philharmonie Bonn
  • Immer beliebt: Die Poppelsdorfer Schlosskonzerte.
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Bonn - Nein, nach Poppelsdorf geht man besser nicht, wenn man Heribert
Beissel und seine Klassische Philharmonie Bonn hören möchte. Im
dritten Jahr gibt es die beliebten Sommerkonzerte unter dem
Markennamen „Poppelsdorfer Schlosskonzerte“ eben nicht in
Poppelsdorf, sondern im Arkadenhof der Uni. „Die Akustik ist dort
klasse, weil das ein Ort ist wie ein Schuhkarton“, schwärmt der
Dirigent Heribert Beissel. Nicht nur die Akustik, sondern das gesamte
Ambiente stimmt im Arkadenhof. Fünf Konzerte kann man dort erleben.
Am 13. Juli gibt es als Erstes „Eine kleine Nachtmusik“ von
Mozart. Mit Haydns Trompetenkonzert und Beethovens 2. Sinfonie sind
anschließend noch zwei Wohlfühlnummern auf dem Programmzettel.

Heribert Beissel gestaltet die Konzertreihe seit 1956. „Wir haben
uns aber geändert, sind mitgewachsen“, freut er sich auf neue
Publikumsschichten. Versprochen ist der Originalklang. „Wir spielen
so, wie die damals gespielt haben“, sagt er. Gut 30 Musiker umfasst
das Orchester. Darunter der volle Bläsersatz, um den ohnehin guten
Klang nochmals zu verstärken. Die Musiker haben allesamt ihre
Prüfung an den Musikhochschulen erfolgreich absolviert und sind meist
auf der Suche nach einem dauerhaften Engagement. Die bisherigen
Musiker der Klassischen Philharmonie Bonn sind auf allen Weltbühnen
zu finden. Zusätzlich zur Stammbesetzung der Klassischen Philharmonie
Bonn sind Gaststars engagiert. Und ein Konzert mit Heribert Beissel
ist ohnehin immer etwas Besonderes. Der Dirigent weiß so interessant
zu erzählen, dass die Zeit der Komposition des jeweiligen
Musikstücks wieder aufzuerstehen scheint.

Am 20. Juli kommt eine „Hommage an Mozart“. Dabei ist der Cellist
Valentino Worlitzsch, ein Ausnahmetalent. Am 27. Juli steht eine
musikalische Reise in den Süden mit Debussy und Rossini auf dem
Programm. Ein fröhliches Intermezzo gibt es am 3. August mit
Mendelssohn, Haydn und Strauß.

Schluss mit den Sommerkonzerten ist am 10. August mit dem Opernabend.
Zu Gast sein wird die Sopranistin Justyna Samborska: „Eine
unglaubliche Stimme, kräftig“, so Heribert Beissel. Überhaupt darf
man sich auf erste Qualität bei den Aufführungen freuen. Über
schiefe Töne hat sich in all den Jahren des Bestehens nie jemand
beschwert. Was die Reihe allerdings gut vertragen könnte, wäre ein
nachgewachsenes, jüngeres Publikum. Also los: Die kleine Nachtmusik
im Arkadenhof der Uni, mitten in der Stadt bei lauschigen Temperaturen
gemeinsam mit Freunden: Das hat schon was.

Die Konzerte beginnen jeweils um 20.30 Uhr, die Abendkasse öffnet um
19 Uhr. Bei schlechtem Wetter ist die Aula der Uni Ersatz-Spielort.
Karten im Vorverkauf gibt‘s bei Bonnticket.Und nach den
Sommerkonzerten kommt wieder die Wiener Klassik im Maritim. Das geht
am 6. Oktober los. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Die Klassische Philharmonie Bonn bereitet ihrem Auditorium stets
unbeschwerte Stunden. Das Orchester selbst weiß aber auch, was Sorgen
sind: Es kämpft mit beständig sinkenden Geldzuschüssen der Stadt.
Der Jahres-Zuschuss beträgt aktuell 30.000 Euro. Ab 2020 sollen es
nur noch 20.000 sein. Heribert Beissel und die Seinen sind sauer, weil
etwa das Schumann-Festival gleichzeitig mit höheren Zuschüssen
gefördert wird. „Das verstehe, wer will. Ich nicht“, so Heribert
Beissel.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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