Steinbruch Imhausen
Bürger protestieren jetzt

Die Rekultivierung im Steinbruch Imhausen hat schon begonnen. Der Basaltabbau läuft aber noch gleichzeitig weiter, links vorne der technische Leiter Peter Winters. | Foto: Foto Harald Röhrig
  • Die Rekultivierung im Steinbruch Imhausen hat schon begonnen. Der Basaltabbau läuft aber noch gleichzeitig weiter, links vorne der technische Leiter Peter Winters.
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Imhausen - Die Bürger von Imhausen und Umgebung gehen auf die Barrikaden. Mit
einer Liste von über 200 Unterschriften, die Dirk Bube (SPD) bei der
Sitzung des Gemeinderates an Bürgermeisterin Alexandra Gauß
überreichte, protestieren sie gegen eine mögliche Erweiterung des
Steinbruchs der Basalt-Actien-Gesellschaft, der nur rund 400 Meter von
der Ortschaft entfernt ist. Denn viele Einwohner argwöhnen, dass das
Betriebsgelände noch einmal erweitert werden soll, nachdem weitere
angrenzende Parzellen von der Gesellschaft oder ihren Vertretern
angekauft wurden. Eine solche Erweiterung um 60 Meter in Richtung
Imhausen droht schon seit sechs Jahren, nachdem die Gesellschaft einen
entsprechenden Antrag stellte. Offiziell hörte man aber seitdem
nichts mehr von dem Projekt. Jetzt forderte die
Basalt-Actien-Gesellschaft vielmehr, den Betrieb im Steinbruch, der
eigentlich in diesem Jahr eingestellt werden sollte, um weitere drei
Jahre zu verlängern. Wie der Wasserwerksverein Geilhausen betonte,
wurde 2005 ein Vertrag zwischen Land, Kreis und Betreiberfirma
abgeschlossen, laut dem das Ende der Betriebserlaubnis für 2021 und
anschließende Renaturierungsmaßnahmen bis 2041 zugesichert werden.
Jetzt argwöhnen neben dem Wasserwerksverein auch der Bürgerverein
Imhausen sowie viele Ratsmitglieder, dass aber doch eine Erweiterung
des Geländes erfolgen soll.

Vor der Sitzung des Gemeinderates hatten Bürgermeisterin Gauß und
Bube noch eine Dringlichkeitsentscheidung getroffen, in der sie den
Antrag der Basalt AG auf Verlängerung ablehnten. Die Auswirkungen auf
die Menschen seien durch die Verlängerung zu groß. Die Belastungen
durch Sprengungen, Lärm und den Schwerlastverkehr müssten endlich
ein Ende finden, forderten auch Angelika Brenner und Dieter Zieren
für den Bürgerverein. Jede Woche, in der weiter gesprengt werde, so
der Wasserwerksverein, bedeute ein Risiko für die Wasserversorgung
von Wiedenhof und Geilhausen sowie die Gefahr der Zerstörung eines
einmaligen Wasserspeichers, der im Katastrophenfall die Versorgung der
Gemeinde mit sauberen Trinkwasser unterstützen könne. Aktuell wurden
der Genehmigungsbehörde vorsorglich Unregelmäßigkeiten beim
Wasserüberlauf im Stollen Geilhausen gemeldet. Der Bürgerverein will
sich allerdings einer Verlängerung der Betriebserlaubnis nicht
entgegenstellen, wenn im Gegenzug eine rechtsverbindliche Zusage des
Kreises erfolgt, dass der Steinbruch Ende 2024 stillgelegt wird und
die Renaturierung dann verbindlich bis 2041 erfolgt. Die Verlängerung
beschloss jetzt auch der Gemeinderat. Zuvor hatte schon der
Naturschutzbeirat keine Bedenken erhoben und mit großer Mehrheit der
Verlängerung zugestimmt. Der Betrieb agiere bisher vorbildlich in
Hinblick auf den Arten- und Biotopschutz, befand die
Naturschutzbehörde. Gefährdete Arten würden nicht geschädigt,
sondern im Gegenteil erhalten und gefördert. Dort brüten Uhu und
Flussregenpfeifer. Es gibt Populationen von gefährdeten Amphibien,
und auch die Zauneidechse kommt dort vor.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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