Kein Schildbürgerstreich?
Leitplanken bei Fällarbeiten demoliert

Auf einer großen Strecke wurden die Leitplanken an der Verlängerung der Steinbachstraße in Dreisel erheblich beschädigt. | Foto: Foto Harald Röhrig
  • Auf einer großen Strecke wurden die Leitplanken an der Verlängerung der Steinbachstraße in Dreisel erheblich beschädigt.
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Dreisel - Aufgebrachte Bürger meldeten sich im Zusammenhang mit den
Baumfäll-Aktionen an den Steilhängen der Sieg bei Dreisel und
sprachen von einem Schildbürgerstreich. Dort wurden jetzt erhebliche
Schäden an Leitplanken der Verlängerung der Steinbachstraße
festgestellt. Sie waren trotz der Fällungen vorher nicht abmontiert
worden.

Durch die gefällten Bäume auf Grundstücken im Landesbesitz wurde
ein Teil der Schutzplanken auf einer Strecke von über 100 Metern
demoliert und der obere Teil der Doppelplanken aus den Halterungen
gerissen. Dadurch entstand ein Sachschaden von vermutlich einigen
tausend Euro.

Die beteiligten Behörden sehen allerdings keinen
Schildbürgerstreich. Dr. Richard Grothus (Fachbereich Planen und
Umwelt der Gemeindeverwaltung) berichtete, nach dem Kontakt zwischen
Rathaus und Kölner Bezirksregierung hätten sich vor der Aktion zwei
Möglichkeiten abgezeichnet.

Man hätte die Leitplanken durch eine Fachfirma demontieren lassen
können, was eine kostspielige Sache gewesen wäre.

Man entschied sich jedoch für die zweite Variante, nämlich die
Bäume zu fällen mit dem Versuch, dass die Planken dabei möglichst
nicht in Mitleidenschaft gezogen werden sollten. Das klappte jedoch
nicht.

Die beschädigten Planken müssen laut Grothus jetzt doch durch eine
Firma ausgetauscht werden. Das Eitorfer Regionalforstamt hatte die
Fäll-Aktion für die Kölner Bezirksregierung durchführen lassen.
Fachbereichsleiter Jörg Fillmann ging dabei davon aus, dass die
Leitplanken ohnehin ausgetauscht werden sollten, weil sie nicht mehr
dem neuesten Stand der Technik entsprachen. Die Entscheidung traf
letzten Endes die Kölner Bezirksregierung. Vorher wurde eine
fachliche Beurteilung vom Forstamt eingeholt. Der Bezirksregierung war
klar, wie jetzt Vanessa Nolte von ihrer Pressestelle betonte, das im
Rahmen der Arbeiten auch die Leitplanken beschädigt werden konnten.

Es sei aber auch nicht auszuschließen gewesen, dass sie die Arbeiten
schadlos überstehen könnten. Nolte:

„Es folgten daher gemeinsame Überlegungen bei einem Ortstermin von
Bezirksregierung, Gemeinde und Forstamt, ob eine Demontage der
Leitplanken vor den Arbeiten erfolgen sollte.“

Die Gemeinde Windeck als Straßenbaulastträger habe dabei
klargestellt, dass eine Demontage mit einer Fachfirma erfolgen müsse
und nicht durch die Gemeinde ausgeführt werden könne.

Dabei sei auch betont worden, dass bei einer Demontage der Leitplanken
eine erneute Montage nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr möglich
sei und diese dann ohnehin vollständig ausgetauscht werden müssten.
Deshalb seien die Kosten für eine Demontage durch eine Fachfirma mit
einer vollständigen Erneuerung der Leitplanken sowie die Möglichkeit
der Nichtdemontage mit der Hoffnung, dass keine oder nur geringe
Schäden dabei entständen, in einer gesamtwirtschaftlichen
Überlegung abgewogen worden.

Die Pressesprecherin: „Dann haben wir uns für die zweite Variante
als wirtschaftlichste entschieden.“

Da bei den Fäll-Arbeiten Beschädigungen leider unvermeidbar gewesen
seien, sollen die Schutzplanken deshalb vollständig erneuert werden.
Nolte:

„Insofern würde ich nicht von einem Schildbürgerstreich sprechen,
sondern von fachlichen Überlegungen bei der Vorbereitung, um die
Aufgabe möglichst wirtschaftlich zu erledigen.“

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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