Anwohner empört
Herbizide im Park verteilt

Gegen den Einsatz von Herbiziden im Dattenfelder Freizeitpark protestieren Anwohner bei der Gemeindeverwaltung. | Foto: Foto Harald Röhrig
  • Gegen den Einsatz von Herbiziden im Dattenfelder Freizeitpark protestieren Anwohner bei der Gemeindeverwaltung.
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Windeck - Anwohner der an den Dattenfelder Freizeitpark angrenzenden Straße
Erlenhain beobachteten zwei mit Schutzmasken ausgerüstete Mitarbeiter
des Gemeindebauhofs, wie sie Unkrautbekämpfungsmittel
„weiträumig“ im Park verteilten. Bei Nachfragen stellte sich
heraus, dass sie dort Herbizide ausbrachten.

Darüber beschwerten sich die Bürger bei der Gemeindeverwaltung und
betonten, dies sei gefährlich für spielende Kinder, Spaziergänger
und ihre Hunde und bedrohe auch Bienen und andere Insekten. Der Leiter
des Bauhofs bei der Gemeindeverwaltung, Heinz Peter Bartak,
bestätigte den Herbizid-Einsatz im Freizeitpark, betonte aber
zugleich ausdrücklich, das Herbizid der Marke Finalsan sei nur auf
den wassergebundenen Wegen ausgebracht worden. Selbstverständlich sei
es begrüßenswert, wenn der Park in einen ordentlichen Zustand
gebracht werde, sagen die Anwohner.

Aber die Behandlung mit Unkrautbekämpfungsmitteln dürfte dabei das
schlechteste Mittel der Wahl sein, denn im Park kämen Menschen und
Tiere mit den giftigen Mitteln in Berührung. Besonders seien Kinder
gefährdet, die sich auf dem Spielplatz und in der Grillhütte
aufhalten, aber auch Hundebesitzer und deren Hunde, die im Park
spazieren gehen, andere Parkbesucher sowie Katzen, Mäuse, Frösche
und Enten und andere Vögel und Insekten.

Anwohnerin Daniela Wernze: „Vor dem Hintergrund, dass allerorts auf
die Gefährdung von Bienen und Insekten aufmerksam gemacht wird, die
Vogelpopulation abnimmt und mittlerweile an zahlreichen Stellen erste
Maßnahmen zum Schutz von Insekten und Vögeln ergriffen werden, kann
die Ausbringung von Herbiziden in einem Freizeitpark leider nur als
kontraproduktiv und verheerend für zahlreiche Populationen und
Mikroorganismen bezeichnet werden.“ Bauhofleiter Bartak betonte auf
Anfrage, Finalsan sei bienenunschädlich und der Einsatz sei vom
Rhein-Sieg-Kreis genehmigt worden.

Sobald das Herbizid auf den Pflanzenblättern der Wege getrocknet sei,
könnten Menschen und Tiere unbeschadet darüber gehen. Wegen der
erheblichen Rutschgefahr auf den Pflanzen sei der Gemeindebauhof zu
solchen Aktionen gezwungen, die auch auf den Wegen des Parks in
Herchen sowie auf den Wegen der gemeindeeigenen Friedhöfen
durchgeführt werden. Bürgermeisterin Alexandra Gauß verwies darauf,
dass der Herbizid-Einsatz im Windecker Ländchen ohnehin bald beendet
werden soll. Die Gemeinde werde eine Maschine anschaffen, mit der
Pflanzen aus den Wegen „heraus gerüttelt“ werden können.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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