DJK-Wiking bietet Disc Golf auf der Bezirkssportanlage an
Eine runde Sache

Die Scheibe fliegt. Im besten Fall landet sie im Korb (v.l.): Andreas Bachinger, Marion Ochmann, Marie Mikus und Christoph Frommeyer. | Foto: Herrlich
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  • Die Scheibe fliegt. Im besten Fall landet sie im Korb (v.l.): Andreas Bachinger, Marion Ochmann, Marie Mikus und Christoph Frommeyer.
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Kölner Norden - (her).  Mit Kuchen hat es angefangen: William Russel Frisbie aus
Bridgeport, Connecticut, verkaufte seine 1871 in runden Blechformen.
Kinder fanden in den 1940er-Jahren, dass man diese Blechscheiben durch
die Gegend werfen konnte. Allerdings nicht sehr weit. Walter Frederick
Morrison änderte das: Er machte die Scheiben aus Plastik, nannte sie
„Pluto Platter“, verkaufte sein Patent Ende der 50er an den
Spielzeughersteller „Wham-O“. Der änderte die Schreibweise, und
fortan hieß die fliegende Scheibe „Frisbee“.

Eine ganze Reihe von speziellen Sportarten sind um die Nachfolger des
runden Kuchenblechs entstanden, darunter Friskee, eine Art
Frisbee-Basketball, beim Discdogging flitzen Vierbeiner der Scheibe
hinterher. Und man kann damit Golf spielen. Jedenfalls etwas sehr
ähnliches: Disc Golf nämlich. Zum Beispiel in Köln. An der
Bezirkssportanlage Weidenpesch.

Dort trainieren seit Dezember vergangenen Jahres Mitglieder des DJK
Wiking jeden Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr. Bei fast jedem Wetter.
Einzige Ausnahme: „Gewitter, da geht dann nichts mehr“, sagt Marie
Mikus, die mit vier weiteren Aufrechten im strömenden Regen vor einem
der fünf Körbe steht, in die man seine Scheibe, den „Putter“,
versenken soll. Daneben gibt es noch den „Driver“ und den
„Midrange“. Und das mit den verschiedensten Wurftechniken. Es gibt
Hyzer oder Roller, man kann mit Sidearm, oder Rückhand werfen. Klingt
kompliziert, aber am Ende geht es bloß um eines. Die Scheibe muss in
den Korb.

„Dieses konzentrierte mit sich eins werden, mitten in der Natur,
zusammen mit anderen Spielern, die Kommunikation miteinander, der
gemeinsame Spaß – das ist es, worum es den meisten geht“, sagt
Jörg Benner. Er ist der Trainer der Discgolfer im DJK-Wiking. Benner
ist Abteilungsleiter Frisbeesport im DJK, dort auch Jugend
Ultimate-Trainer und darüber hinaus Geschäftsführer des Deutschen
Frisbeesport-Verbandes. Er weiß alles über Frisbee, und er möchte
gerne etwas bewegen im Kölner Raum. „Von etwa 2.000 registrierten
Discgolfern in Deutschland gibt es in Köln 50 bis 60 mir bekannte. In
anderen deutschen Städten sieht das aber ganz anders aus“.

Die von der Stadt spendierte Anlage ist für ihn ein Geschenk. „Hier
gibt es Abwurfpunkte aus Kunstrasen, anderswo ist die Stelle vom Gras
überwuchert. Das hier ist schon ein gewisser Luxus“, lobt er das
Engagement der Stadt. Und die Anlage, direkt hinter dem Skate-Parcour
gelegen, ist landschaftlich reizvoll. Und damit eine Herausforderung,
wenn eine Scheibe im großen Bogen um Bäume herumfliegen soll.

Wie man überhaupt zum Discgolf kommt, erklärt Andreas Bachinger, der
gerade seinen „Putter“ sauber in den Ketten des Korbes versenkt
hat. „Das übernimmt man von den Kindern, die haben intensiv Frisbee
gespielt; da waren wir dann selbst von begeistert“. „Man wartet,
bis jemand fertig ist mit seinem Wurf, man unterstützt sich
gegenseitig – und man schont die Natur. Die soll so bleiben, wie wir
sie vorgefunden haben“, sagt er und versucht noch einen letzten
Distanzwurf; die Scheibe kippt im Wind und fliegt gemächlich weitab
Richtung Tennisplätze.

Die Scheibe fliegt. Im besten Fall landet sie im Korb (v.l.): Andreas Bachinger, Marion Ochmann, Marie Mikus und Christoph Frommeyer. | Foto: Herrlich
An jedem Abwurfpunkt kann der Spieler (hier Jörg Benner) ablesen, wie weit er werfen muss (98 Meter) und wieviel Würfe er hat (4). | Foto: Herrlich
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