Gottesdienst mit Bratwurstduft
Oberlückerath feierte mit großem Fest seine Kapelle

Die Straße gehörte mit zum Festplatz, auch die Kinder hatten den ganzen Tag die Möglichkeit, sie als Spiel- oder Fußballplatz zu nutzen. | Foto: Steimel
  • Die Straße gehörte mit zum Festplatz, auch die Kinder hatten den ganzen Tag die Möglichkeit, sie als Spiel- oder Fußballplatz zu nutzen.
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Oberlückerath - Einmal im Jahr ist die Ortsdurchfahrt Oberlückerath gesperrt, was
eigentlich keinem direkt auffällt, endet diese Straße doch in den
Wäldern der Nutscheid. Dennoch, die gut 200 Einwohner des kleinen
Weilers rüsten zu ihrem Kapellenfest und feiern das Fest „Mariä
Heimsuchung“. Das kleine Dorfgotteshaus ist dann Mittelpunkt des
Ortes, die sonntägliche Messe wird aus der nahegelegenen Pfarrkirche
Schönenberg nach Oberlückerath verlegt. Pastor Erich Linden
begrüßte die Gläubigen bei schönstem Sommerwetter zu einem
Gottesdienst unter freiem Himmel. Der Cäcilienchor Schönenberg mit
seinem Leiter Ulrich Stommel bildete einen würdigen Rahmen.

316 Jahre ist diese Kapelle alt, wenn man bedenkt, am 21. Juni 1703
wurde die Kapelle benediziert. Liest man in den Aufzeichnungen des
Ruppichterother Pastors Heinrich Beer, dann waren zu diesem Festakt
der Prokurator Borner aus Köln anwesend, der Prior von Bödingen
sowie Pater Ambrosius, Franziskaner aus Marienthal. Leider ist nicht
überliefert, wie sie angereist sind, ob nur mit Pferd oder mit Pferd
und Wagen oder vielleicht sogar zu Fuß, es wäre bestimmt interessant
gewesen.

Der Kapellenverein der Dorfgemeinschaft Oberlückerath mit seinem 1.
Vorsitzenden Sebastian Kapp hatte auf jeden Fall zum Festtag bestens
vorgesorgt. Die Kapelle selber wunderschön mit Blumen dekoriert, für
Essen und Trinken war reichlich gesorgt, während des Gottesdienstes
wurden Würstchen und Grillsteacks bereits angebraten, der Duft zog
über den gesamten Festplatz.

Es gab auch eine Verlosung, jedoch ganz anders als man es kennt. Jeder
Besucher bekam vom Kapellenverein ein Los geschenkt, die Preise waren
Stiftungen der Bewohner und einiger Wohltäter. Zur Ziehung wuchs
natürlich die Spannung bei allen, jeder hatte ja ein Los.

Sorgen plagen den Verein im Moment auch: Die Glocke hat einen Schaden
an der Verankerung und kann daher im Moment nicht geläutet werden. An
einer Lösung arbeitet der Verein aber bereits. In das kleine
Dorfgotteshaus ist in den letzten Jahren auch wieder richtiges Leben
eingekehrt. Alle 14 Tage wird dort ein Gottesdienst gehalten, jeden
ersten Dienstag im Monat eine Andacht, im Mai Marienandachten ebenso
wie im Oktober.

Wie schrieb Ehrenbürgermeister Hartmut Drawz im Jahr 2003 in einer
Festschrift: Viele Quellen entspringen in dieser Gegend. Stetig
spenden sie frisches Wasser für die munter fließenden Bäche zur
Bröl und Sieg. Auch die Kapelle in Oberlückerath ist ein Quell
lebendigen Glaubens, aus dem praktizierte Nächstenliebe und
verlässliche Gemeinschaft fließt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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