Erddeponie in Kürten genehmigt
Straßenausbau und Deponieerrichtung

Auf einem Gelände in Höchsten wird eine Bauschutt- bzw. Erdaushubdeponie für den gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis realisiert. Foto/ Archiv: Hoeck
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Rhein-Berg. Der Rheinisch-Bergische Kreis hat nach einem komplexen und umfänglichen Plangenehmigungsverfahren den Bau einer neuen Erddeponie in Kürten-Höchsten genehmigt. Um ein ausreichendes und flächendeckendes Angebot an Erddeponien in der Region zur Verfügung zu stellen, hatte der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV), der sich um das Thema Entsorgung im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Oberbergischen Kreis kümmert, den Antrag für den Bau dieser Erddeponie gestellt. Die Genehmigung des Deponiebetriebs gilt für zehn Jahre und umfasst ein Ablagerungsvolumen von 294.000 Kubikmeter. Die Eingriffe in den Boden und die Landschaft werden durch neue Bepflanzungen von Bäumen und Strauchhecken im Umfeld der Deponie ökologisch ausgeglichen.
Mit dem Beginn des Straßenausbaus ist voraussichtlich im Herbst 2025 zu rechnen. Die Anfahrt und Abfahrt zur bzw. von der Deponie wird ausschließlich von Kürten-Neuensaal aus über die Kreisstraße K 36 erfolgen. Um einen zukünftigen Begegnungsverkehr von LKW zu ermöglichen, werden zwischen der Einmündung K 36/K32 und der geplanten Deponiezufahrt in Höchsten sechs Begegnungsbereiche geschaffen sowie abschnittsweise die zulässige Höchstgeschwindigkeit reduziert. Derzeit erfolgt dazu die Detailplanung bezüglich der verkehrlichen Erschließung im engen Austausch zwischen Kreisverwaltung und dem Fachplanungsbüro des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes. Parallel zum Straßenausbau kann der Bergische Abfallwirtschaftsverband mit der Errichtung der Deponie beginnen. Auf diese Weise werden die Bauphasen der Deponieerrichtung und des Straßenausbaus auf ein Minimum reduziert, sodass die Erddeponie möglichst zeitnah in Betrieb gehen kann.
Seit der Schließung der Erddeponie Lüderich in Overath Ende 2019 gibt es im Rheinisch-Bergischen Kreis keine öffentliche Erddeponie für Erdaushub mehr. Die höheren Transportkosten zu weiter entfernt liegenden Erddeponien sind erheblich, verteuern Bauvorhaben und verschlechtern die wirtschaftliche Situation von lokalen Tiefbauunternehmen. Lange Fahrtrouten sind vor allem auch unter klimaschutz- und umweltrechtlicher Betrachtung nicht vertretbar.
Seit der Schließung der Erddeponie Lüderich gibt es eine Zunahme von illegalen Entsorgungen von Bodenaushubmaterialien im Kreis. Die Bodenablagerungen finden sich auch in Siefen, im Wald, in Landschafts- und Naturschutzgebieten und müssen mit hohem Aufwand und kostenintensiv beseitigt werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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