Die vier Daltons erobern Köln
Vier junge Waschbären ziehen in den Kölner Zoo ein

Für die jungen Kölner Waschbären gibt es sogar einen Bachlauf. | Foto: Hans Feller
  • Für die jungen Kölner Waschbären gibt es sogar einen Bachlauf.
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Köln - Seit Mai leben vier junge Waschbären-Männer in Köln. Sie haben
angelehnt an die Verbrecherbande der Daltons die Namen Joe, William,
Jack und Averell erhalten. Ihrem Namen haben sie in den ersten Tagen
auf der Waschbären-Anlage alle Ehre gemacht und neue Wege gefunden,
die Anlage über die üppige Vegetation zu verlassen. Die vorherigen
Bewohner waren alte Weibchen und daher nicht so agil wie die jungen
Männchen.

Die vier Brüder sind letztes Jahr in Hattingen in der Wildnis
geboren. Sie wurden durch eine Auffangstation zunächst aufgenommen
und wurden danach an den Kölner Zoo vermittelt.

Waschbären sind Neozoen in Europa, das heißt ihre natürliche
Verbreitung liegt nicht in Europa. Waschbären kommen ursprünglich in
Nordamerika vor. Seit 1945 sind sie auch in Europa zu finden. Der
Bestand im europäischen Freiland geht auf Ausbrecher aus Pelzfarmen
zurück. Da sie hier in Europa ideale Nahrungsgrundlagen finden und
keine wirklichen natürlichen Feinde haben, vermehren sie sich sehr
gut und gelten als invasive Art. Aufgrund einer EU-Verordnung
(1143/2014) dürfen Waschbären nicht mehr in den Zoos und in
Privathand gezüchtet werden, daher sind die vier Kölner Männer auch
alle kastriert. In Deutschland soll es insgesamt 1,3 Millionen
Waschbären geben.

Ihren Namen tragen Waschbären nicht wegen ihrer Reinlichkeit, sondern
aufgrund ihres Verhaltens. Sie „waschen“ und ertasten ihr Futter
in kleinen Bächen und Wasserstellen, bevor sie es fressen, daher
weist die Kölner Anlage auch einen Bachlauf auf, um dieses
natürliche Verhalten zeigen zu können.

Sie ernähren sich als Allesfresser von kleinen Wirbeltieren, Fischen,
Wirbellosen und Früchten. Dadurch werden sie oftmals auch zu einem
Problem für die heimische Fauna, da sie die Nester der Vögel
plündern oder seltene Amphibien verspeisen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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