Illegale Autorennen - Maßnahmen greifen
„Verantwortungslos und unsozial“

- Leere Straße, leere Tunnel und viel Freizeit: In den vergangenen Tagen meldete die Polizei vermehrt illegale Autorennen auf den Kölner Straßen.
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Köln - Für die Beteiligten ist es ein Adrenalin-Kick, Unbeteiligte
bezahlten bei illegalen Autorennen auch schon mit ihrem Leben.
Offenbar nutzen Raser die leeren Straßen in der Stadt vermehrt für
illegale Autorennen.
Am 15. März lieferten sich in Niehl zwei Raser ein Duell mit ihren
Autos.
Am 16. März stoppte die Polizei einen 30-Jährigen hinter dem Kalker
Tunnel, der in einem gemieteten BMW mit Tempo 200 durch einen
Baustellenbereich in Richtunf Zoobrücke „fuhr“. In Flittard
beendete die Polizei am gleichen Tag bereits ein Rennen zweier Autos
Am 17. März stellte die Polizei ein Rennen in Mülheim ein. Eine
Streife bemerkte zwei Motorradfahrer auf der Deutz-Mülheimer-Straße,
die beide deutlich mehr als mit Tempo 100 fuhren. Die beiden Fahrer
beschleunigten immer wieder sehr stark und stachelten sich gegenseitig
an. Bei der Kontrolle nutzte der Yamaha-Fahrer einen Moment zur
Flucht. Die Polizei ermittelt nun wegen illegaler Kraftfahrzeugrennen
und hat gegen die Beteiligten Strafverfahren eingeleitet.
Ärgerlicher ist aber der Umstand, das Polizisten des „Einsatztrupps
(ET) Verkehr/Rennen“ wieder auf die Straße müssen, obwohl sie
eingeplant waren zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft für
„Corona-bedingte“ Ausfälle. Polizeipräsident Uwe Jacob hatte
eigens auf Anraten des Krisenstabs der Polizei Köln den ET Rennen in
einen Bereitschaftsdienst gelegt. Jetzt fahren die Polizisten wieder
Streife. Der Fokus liegt dabei besonders auf den Abendstunden und den
Wochenenden. Über die Osterfeiertage war der ET verstärkt in Köln
und Leverkusen im Einsatz. Neben dem Verhalten der
Kraftfahrzeugführer und dem Zustand der Kraftahrzeuge achteten die
Beamten auch auf die Einhaltung von Vorgaben nach der
Corona-Schutzverordnung. Die Verordnung verbietet Zusammenkünfte von
mehr als zwei Personen – das gilt auch für Autofahrten. Bei
Verstößen dieser Art drohen Bußgelder in Höhe von 200 Euro pro
Person.
Das Verhalten der Raser findet Jacob als verantwortungslos und
unsozial: „Sie machen damit den ohnehin stark belasteten
Sicherheitsbehörden die Arbeit noch schwerer. Besonders verurteile
ich, dass ich durch dieses egoistische Verhalten weitere Kolleginnen
und Kollegen gefährden muss, die sonst als Reserve zur Verfügung
gestanden hätten. Es klingt hart, aber in der heutigen Situation habe
ich für dieses Verhalten nur Verachtung übrig.“
Das Fazit der Polizei fällt nach dem Osterwochenende jedenfalls
positiv aus. Illegale Autorennen gab es keine. Dafür über 450
Verstöße wegen zu hoher Geschwindigkeit.
Einen positiven Aspekt haben die leeren Straßen dennoch: Mit den
Regelungen zur Reduzierung von Kontakten haben die Unfälle in den
Städten Köln und Leverkusen sowie auf der Autobahn stark abgenommen.
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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