IG „Oben bleiben" zeigte Alternativen auf
Unterirdisch schlecht oder überirdisch gut?

Die IG „Oben bleiben“ sieht eine unterirdische Bahnverbindung zwischen Deutz und Aachener Weiher kritisch. | Foto: ha
  • Die IG „Oben bleiben“ sieht eine unterirdische Bahnverbindung zwischen Deutz und Aachener Weiher kritisch.
  • Foto: ha
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

(ha). Im Zuge der Planungen für ein neues Modell zur
U-Bahnverbindung auf der Ost-Westachse zwischen Deutz und Aachener
Weiher stellt die Interessengemeinschaft „Oben bleiben“ den
Konzepten von Stadtverwaltung und KVB eine alternative Umsetzung vor:
Statt der unterirdischen Streckenverlegung votiert die Initiative, dem
unter anderem Lindenthals stellvertretender Bezirksbürgermeister
Roland Schüler sowie Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke
angehören, für eine „qualitativ hochwertige oberirdische
Lösung“.

Dabei argumentieren die Interessenvertreter mit Kostenersparnissen von
bis zu 450 Millionen Euro, erhöhten Beförderungskapazitäten mittels
längeren Zügen, eine von der Technik losgelöste Barrierefreiheit
und der Aufwertung des Stadtbildes aufgrund einer Verlagerung des
Kfz-Verkehrs, das gar eine „Ost-West-Promenade“ ermöglichen
könne. Ganz bewusst habe man zunächst das
Bürgerbeteiligungsverfahrung abwarten wollen.

Unterstützung findet die IG bei den Verkehrsexperten Jan Scheurer und
Jörg Thiemann-Linden. „Die Städte wachsen. Sie müssen jedes Jahr
neue Einwohner unterbringen. Dabei bedarf es neuer Erreichbarkeiten
bei kürzeren Reisezeiten und höherer Kapazitäten“, erklärte
Scheurer. Sein Kollege wurde konkreter: „Ich bin gegen
Prestigeprojekte, die Köln als Millionenstadt gegen andere Metropolen
konkurrieren lassen muss.

Scheinbar sind die KVB-Leitung und die Verwaltung schon festgelegt. Es
wird spannend sein, wie die Parteien das sehen“, so Thiemann-Linden,
der das Problem nicht im Streckenausbau per se, sondern im allgemeinen
Fachkräftemangel sieht. „Wir können uns in Anbetracht der vielen
Projekte, wie etwa dem Ausbau des Deutzer Hafens, keine Verschwendung
von Woman- und Manpower leisten“, sagte der Verkehrsplaner.

Die Interessengemeinschaft „Oben bleiben“ setzt auf bis zu 70
Meter lange Züge, einen konsequenten Ampel-Vorrang an Kreuzungen
sowie neue Bahnstrecken, beispielsweise über die Straßenzüge der
Bäche, den Bahnhof Deutz oder der Gereonsstraße. Zudem soll ein
Ausbau der S-Bahn am West- und Südring über die Südbrücke
erfolgen. „Wir werden nun verstärkt in öffentlichen
Veranstaltungen für unsere Ideen werben. Die Bürger haben ihre
Vorstellungen ja klar geäußert, auch für mehr Fahrradstraßen. Wir
werden sehen, wie ernst die Verwaltung diese Wünsche nun nimmt“, so
IG-Mitglied Roland Schüler.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

28 folgen diesem Profil