Stadt in die Zukunft bringen
„Systemwechsel“ soll Bürgernähe und Transparenz schaffen

- Kölns Silhouette mit weltbekanntem Erkennungszeichen. Großprojekte wie die Opernsanierung oder die Nord-Süd-Stadtbahn sorgen für ein schlechtes Image.
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KÖLN - (kg). Viele Bürger wenden sich täglich an die Stadt, sei es
persönlich, telefonisch, per Mail, im Internet oder mit einem Brief.
Lange Wartezeiten, verspätete oder gar keine Antworten sind dabei nur
schwer vermittelbar. Zudem reihen sich Großprojekte wie die
Nord-Süd-Stadtbahn, die Opernsanierung, der Kalkberg und der
Stadtautobahntunnel in einen Reigen des Unverständnisses.
Die viertgrößte Stadt Deutschlands bringt nun eine Reform auf den
Weg: Acht Dezernate und 70 Ämter, in denen 19.000 Menschen arbeiten,
sollen in einem Fünfjahreszeitraum umgestaltet und verbessert werden.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker brachte das Vorhaben im Vorjahr
auf den Weg, und die Stadt entwickelte unter anderem mit 3.000
Beschäftigten ein Konzept, das der Stadtrat im Februar einstimmig
beschloss. Pro Jahr stehen nun Projektgelder von 1 Million Euro für
externe Beratung durch Pricewaterhouse Coopers (PwC) und Nordlicht
Management Consultants zur Verfügung. Zudem werden 16 Stellen im
Projekt- und Change (Veränderungs-) Management geschaffen.
Zuerst kommen die Ämter für Ordnung, Bauaufsicht, Stadtentwicklung
und Statistik, sowie Informationsverarbeitung an die Reihe. Sie
gehören zu Pilotämtern, die in zwölf bis 18 Monaten einen
ganzheitlichen Entwicklungsprozess vollziehen sollen. „Wir müssen
zu mehr Verantwortung und mehr Entscheidungsfreude kommen“, erklärt
Reker. Wichtig sei ebenfalls ein von „Charisma betonter Einsatz, um
damit zu mehr Identifikation“ zu gelangen.
Dr. Rainer Heinz, im OB-Büro für strategische Steuerung zuständig,
sprach von bis zu 15 Ämtern, zudem von 100 dezernatsübergreifenden
Projekten, mit denen im Herbst begonnen werden soll. „100 bis 150
Projekte wollen wir über die fünf Jahre am Laufen halten“. Diese
Menge benötige man, „um das System in Bewegung zu bringen“,
erklärte er. Die Unterstützung bei einer Reform sei wichtig, ohne
sie dürfe man nicht beginnen. Laut einer Umfrage von April sind 58
Prozent der Führungskräfte vom Nutzen der Reform überzeugt. Heinz
sagte, das sei ein „Topwert“, Benchmarks (Maßstab für den
Vergleich von Leistungen) in der Wirtschaft lägen bei 60 Prozent.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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