Hunde anleinen, Weggebote beachten, Regeln einhalten
Run in die Natur schafft Probleme

Florian Zieseniß beobachtete mehr Menschen in der Wahner Heide. Das führte zu Problemen für Flora und Fauna. Ohne Regeln gilt es auch in der Natur nicht. | Foto: König
  • Florian Zieseniß beobachtete mehr Menschen in der Wahner Heide. Das führte zu Problemen für Flora und Fauna. Ohne Regeln gilt es auch in der Natur nicht.
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Köln - (kg). Immer mehr Menschen zieht es in die Natur, in den Wald. Den
Höhepunkt des Besucherstroms hat Florian Zieseniß in den ersten drei
Monaten erlebt: „Bei schönem Wetter war es hier so voll wie auf der
Hohe Straße in Köln“, stellt der Forstchef der Wahner Heide fest.
Der Bundesförster ist für ein Naturschutzgebiet zuständig, das sich
über das Stadtgebiet Kölns sowie den Rheinisch-Bergischen- und den
Rhein-Sieg-Kreis erstreckt.

Er erzählt, dass besonders an Wochenenden die Parkplätze übervoll
waren, Autos längs der Alten Kölner Straße standen,
Forstwegeinfahrten betroffen waren und sogar Rettungszufahrten des
Flughafens. Und weil Besucher in der Vergangenheit, obwohl sie es
nicht dürfen, markierte Wege verließen, und auch Hunde nach wie vor
nicht angeleint werden, habe dieses Verhalten in Corona-Zeiten noch
mehr zu Buche geschlagen.

Ebenfalls wäre es vermehrt zu Fotoshootings von
Hochzeitsgesellschaften gekommen. Leute hätten verstärkt gezeltet,
gegrillt und Feuer entzündet. Gleich in der ersten Corona-Woche sei
es zu zwei Waldbränden gekommen. Das Müllproblem sei nach wie vor
vorhanden und Ablagestellen bekannt. D

er Leiter des Betriebsbereichs Wahner Heide beim Bundesforstbetrieb
Rhein-Weser weist darauf hin, dass auch nachts kontrolliert werde, und
dass man Verursacher dingfest machen könne: „Wir haben eine sehr
gute Erfolgsquote“, stellt er fest. Außerdem habe der
Rhein-Sieg-Kreis als erste Behörde damit begonnen, Verstöße zu
ahnden. Es seien Strafen bis in den dreistelligen Bereich möglich,
die bei Waldbränden entsprechend höher ausfallen könnten.

Das Nichtanleinen von Hunden und das Betreten abseits der Wege störe
Rehe, Rotwild und Wildschweine. Vögel würden dadurch ihre Plätze
verlassen. „Die brauchen einen ungestörten Bereich zum Brüten“,
erklärt der Diplom-Forstwirt. Erschwerend sei auch hier das hohe
Besucheraufkommen. Jeder, der in das Naturschutzgebiet komme, sei
willkommen, betont er, doch er solle sich über die Tafeln an den
Eingängen über die Regeln informieren.

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RAG - Redaktion

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