Verein sucht finanzielle Unterstützung
Mädchen stärken und Benachteiligungen abbauen

„Wir arbeiten auf einen Perspektivwechsel hin. Es ist wichtig, dass Männer und Jungen lernen, respektvoll und wertschätzend gegenüber Frauen und Mädchen zu sein“, sagen Beatrice Braunisch (l.)  und Frauke Mahr. | Foto: Stahl
  • „Wir arbeiten auf einen Perspektivwechsel hin. Es ist wichtig, dass Männer und Jungen lernen, respektvoll und wertschätzend gegenüber Frauen und Mädchen zu sein“, sagen Beatrice Braunisch (l.)  und Frauke Mahr.
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Köln - (as). „70.000 Minimum!“ Kurz und prägnant ist der neue Slogan,
mit dem der gemeinnützige Verein „Lobby für Mädchen e.V.“ um
Spenden wirbt. Gemeint sind 70.000 Euro, die der Verein erreichen
muss, um seine Angebote für Mädchen und junge Frauen
aufrechterhalten zu können.

„Unser neuer Leitsatz zum Spendenaufruf sollte nüchtern sein,
gleichzeitig aber auch etwas neugierig machen“, erläutert Frauke
Mahr, Gesamtkoordinatorin des Vereins. „Das erste Prozent des
fälligen Betrages, nämlich 700 Euro, hat uns Goldschmiedin Stefanie
Spiegel gespendet. Die Summe ist der Erlös aus ihrer Charity-Aktion,
für den sie einen Anhänger entworfen hat. Dafür danken wir ihr und
all den anderen Spendern sehr.“

Seit mehr als 30 Jahren hat sich der Verein auf die Fahnen
geschrieben, Mädchen zu helfen und zu stärken, deren
Benachteiligungen abzubauen und sie bei der Gestaltung ihrer Zukunft
zu unterstützen. „Dass in den vergangenen 31 Jahren aus dem anfangs
kleinen, interkulturellen Mädchentreff ein so breites
Unterstützungsangebot mit einer Beratungsstelle und einem
Mädchenzentrum entstanden ist, ist ein großer Erfolg“, freut sich
Mahr.

Circa 300 Mädchen ab 12 Jahren und jungen Frauen nutzen pro Jahr die
Beratungsstelle in der Fridolinstraße 14 in Ehrenfeld als geschützte
Anlaufstelle in Problem- und Krisensituationen. Dabei sind sexuelle
Gewalt am Arbeitsplatz oder in den Familien, Essstörungen, Cyber
Mobbing und Sexting sowie Benachteiligungen in der Berufswelt und in
den Familien laut Frauke Mahr die Hauptberatungsgründe. „Wir nehmen
die Mädchen und jungen Frauen in ihrer Individualität und ihren
unterschiedlichen Lebenssituationen ernst und entwickeln
bedarfsorientierte Angebote, die die Mädchen und Frauen unterstützen
und stärken. Wir versuchen zu jeder jungen Frau, die zu uns kommt,
einen Zugang zu finden. Wir versuchen dann durch Beratung, Begleitung
oder Therapie zu helfen“, erläutert Beatrice Braunisch,
Geschäftsführerin und Koordinatorin der Mädchenberatungsstelle.

„Unsere Beratungsstelle steht allen Mädchen und jungen Frauen mit
und ohne Migrationshintergrund offen. Die Beratung ist vertraulich und
kostenlos. Zusätzlich zu den Einzelberatungsgesprächen bieten wir
seit kurzem auch eine online Beratung für diejenigen an, die nicht
persönlich kommen möchten“, ergänzt Braunisch. Kompetente
Beratung von geschulten Sozialarbeiterinnen in Problemsituationen
sowie Gesundheitsförderung stehen ebenfalls im Mädchenzentrum in der
Buchheimer Straße 56 in Mülheim auf dem Programm des Vereins.

30 bis 40 Mädchen und junge Frauen zwischen 10 und 27 Jahren kommen
täglich in den offenen Mädchentreff und verbringen dort ihre
Freizeit. Es gibt ein Mittagessen, Sport und Entspannungsangebote und
Unterstützung bei den Hausaufgaben. „Wenn wir in 20 Jahren auch
noch so weiterhin agieren wollen, müssen wir schauen, wie wir das
finanziell schaffen können. Daher sind wir für jede noch so geringe
Spende, die unsere Arbeit unterstützt, sehr dankbar“, wirbt Mahr.

Am 12. Oktober zeigt der Verein im Rahmen der „Mülheimer Tage“ im
Mädchenzentrum eine Dokumentation „30 Jahre Lobby für Mädchen“.
Infos unter www.lobby-fuer-maedchen.de

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