Das riesige Problem mit Plastik
Kolumne: USA - Weltmacht des Plastikmülls

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Die Klimakrise. Ein Begriff, der mittlerweile allgegenwärtig ist. Deswegen wird auch weltweit versucht, diesem Problem Herr zu werden. Das dachte ich zumindest, bevor ich in die USA flog. Dort habe ich nämlich voller Entsetzen das erleben müssen, was eine amerikanische Studie schon im Jahre 2016 veröffentlicht hatte. 
Ergebnis dieser Studie war, dass die USA die größten Verursacher von Plastikmüll weltweit seien. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass die USA im Jahr 2016 ca. 42 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle produzierten, was mehr als doppelt so viel ist wie China und mehr als alle Länder der Europäischen Union zusammen. 
Dass diese Studienergebnisse der Realität entsprechen, konnte ich auf meiner USA-Reise anhand von verschiedenen Erlebnissen, welche ich auf den hier veröffentlichten Fotos dokumentiert habe, definitiv bestätigen. Denn sowohl im Supermarkt als auch im Restaurant sowie beim Hotel Frühstück war Plastik allgegenwärtig. Jedes Mal, als ich die dortigen Supermärkte besuchte, habe ich mich in die Vergangenheit zurückversetzt gefühlt, als man in Deutschland z.B. noch mehrfach eingeschweißte Gurken, in Plastikdosen verpackte belegte Brötchen oder zahlreiche Plastiktüten vorgefunden hat. Doch in den amerikanischen Restaurants bzw. in den Hotels wurde es noch extremer. Richtiges Porzellangeschirr oder richtiges Besteck hat man hier vergebens gesucht. Stattdessen gab es Plastikbesteck, welches sogar noch einmal zusätzlich eingeschweißt war. Gläser wurden hier durch Plastikbecher ersetzt und Teller gab es entweder nur aus Pappe oder ebenfalls aus Plastik. Dies hatte zur Konsequenz, dass man zwangsläufig einen riesigen Müllhaufen produziert hat, welcher noch nicht einmal beim Entsorgen fachgerecht getrennt wurde. 
Mit all diesen Erfahrungen hätte ich wirklich nicht gerechnet. Denn ich war immer der Meinung, dass die USA als sogenannte Weltmacht in Sachen Klimaschutz wenigstens ein bisschen fortschrittlicher wären, als das, was ich vorfinden musste. Denn solche Zustände hätte ich, wenn überhaupt, nur klischeehafterweise mit weniger entwickelten Ländern verbunden. 
Mein Urlaub war also ein harter Aufprall mit der Realität. Eine Realität, die einen massiven Rückstand bezüglich Klimaschutz aufweist. Das alles erleben zu müssen, war sehr deprimierend, da mir klar wurde, welch langen und schwierigen Weg die Menschheit noch vor sich hat, wissend, dass man diese benötigte Zeit eigentlich gar nicht mehr hat. 

Deswegen muss der Appell an alle Länder sein, solche Missstände, die es im Jahre 2022 angesichts der Klimakrise eigentlich nicht mehr geben dürfte, dringend mit größter Kraftanstrengung zu beheben. Denn ein weiter so ist definitiv kein Zustand!

LeserReporter/in:

Tom Braun aus Köln

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