SINTI UNITED lädt am 21. Mai ein
Gedenken der "Maideportationen" der Nazis

Das so genannte "Zigeunerlager" Köln-Bickendorf, auch als Schwarz-Weiß-Platz bezeichnet, diente in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1935 der Unterbringung von Sinti. | Foto: Bundesarchiv Koblenz - CC BY-SA 3.0 de
  • Das so genannte "Zigeunerlager" Köln-Bickendorf, auch als Schwarz-Weiß-Platz bezeichnet, diente in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1935 der Unterbringung von Sinti.
  • Foto: Bundesarchiv Koblenz - CC BY-SA 3.0 de
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Köln. Das Netzwerk SINTI UNITED lädt zu einer Gedenkveranstaltung am 21. Mai ein. An diesem Tag begann die Deportation der Sinti und Roma aus dem Sammellager Köln- Deutz. 

  • 12.00 UHR | TREFFPUNKT GEDENKMARSCH | EL-DE-Haus
  • 12.30 UHR | START GEDENKMARSCH
  • 14.30 UHR | KUNDGEBUNG | MAHNMAL FÜR DIE OPFER MESSELAGERS DEUTZ IM NATIONALSOZIALISMUS | Kennedy Ufer, Messegelände – Messeturm, K-Deutz

Ab dem 16. Mai 1940 wurden Familien im Rheinland in das Sammellager Köln-Messe/Deutz transportiert. Von den sogenannten „Zigeunerplätzen“ der Umgebung (Köln, Düsseldorf, Düren, Trier, Koblenz, Eschweiler, Mönchengladbach pp.) wurden Sinte, Lovare, Roma, Jenische, und viele mehr dorthin verschleppt. Kinder, Frauen, Männer hatten sich dort tagelang einer entwürdigenden, "rassehygienischen" Tortur zu unterziehen, bis sie dann am 21. Mai 1940 in die verschiedenen Konzentrations- und Arbeitslager im Generalgouvernement Polen deportiert wurden. Die sogenannten "Maideportationen" bildeten den Auftakt für die grausame Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten. 
"Seit vielen Jahren versammeln wir uns mit unseren Familien am 16. Mai an den Orten der Deportationen,  den regionalen ehemaligen „Zigeunerplätzen“ in Köln, Düsseldorf, Düren, Trier, Koblenz und mehr, um dort unserer Toten zu gedenken."

Erstmalig erinnert das Netzwerk SINTI UNITED nun mit einer zentralen Veranstaltung am 21. Mai 2023 an die überregionale Deportation der rheinländischen Sinte, Lalleri, Lovare, Jenischen und Roma am 21. Mai 1940 und den anschließenden Völkermord an unseren Vorfahren. 

"Gemeinsam mit dem Kölner Verein, MaroDrom - Kölner Sinte und Freunde e. V., von dem die Initiative zu dieser Veranstaltung ausging, sowie der SintiALLIANZ Deutschland e. V., wollen wir mit einem Gedenkmarsch sowie mit einer Kundgebung an das Unrecht erinnern. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung werden Zeitzeugen, wie der Zeitzeuge Christian Pfeil aus Trier, sprechen. Vor der Kundgebung in Köln-Messe/Deutz möchten wir gemeinsam den Weg, den die Kölner Zigeuner seinerzeit vom Schwarz-Weiß-Platz zum Sammellager gehen mussten, symbolisch in einer Teilstrecke vom EL-DE Haus bis zur Messe „Be-gehen“. Hierzu möchten wir alle Bürger*innen und Besucher*innen der Stadt Köln sowie der betroffenen Städte einladen, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen, um ein Zeichen zu setzen, dass diese Geschichten nie vergessen werden und dass wir nur gemeinsam die Vergangenheit erinnern und bewältigen können."

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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