Karneval in der Corona-Pandemie
FAS sieht sich in einer Vorreiterrolle

Im Gespräch mit der KWS-Redaktion waren vom Festaussschuss Porzer Karneval Pressesprecher Rainer Czakalla, Präsident Stephan Demmer und Geschäftsführer Holger Harms. | Foto: Offizier
  • Im Gespräch mit der KWS-Redaktion waren vom Festaussschuss Porzer Karneval Pressesprecher Rainer Czakalla, Präsident Stephan Demmer und Geschäftsführer Holger Harms.
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Köln - (ak). Wie wird Karneval in der Session 2020/21? Wird es die
Sitzungen geben? Wird es Tollitäten geben? Wird es Karnevalszüge
geben? Fragen, die sich im Zuge der Corona-Pandemie den ehrenamtlich
Verantwortlichen in den Karnevalsgesellschaften stellen.

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Der Kölner Wochenspiegel hatte hierzu den Festausschuss Porzer
Karneval e.V. (Anm. d. Red. der FAS vertritt 30 Gesellschaften im
Stadtbezirk Porz) in die Redaktion eingeladen. In einer lebhaften
Diskussion stellten Präsident Stephan Demmer, Geschäftsführer
Holger Harms und Pressesprecher Rainer Czakalla ihre Ideen vor. 

Gleich zu Anfang betonte Demmer, dass es auf jeden Fall ein Porzer
Dreigestirn geben werde. Aber die Präsentation, da ist er sich
sicher, wird anders als üblich verlaufen. Ob es auch ein Porzer
Kinderdreigestirn geben wird, konnte er nicht beantworten, denn diese
Entscheidung obliegt der Kinderprintengarde Porz e.V..
FAS-Geschäftsführer Harms warf ein: „Karneval wird es natürlich
geben. Er fängt am 11.11. an und endet Aschermittwoch.“

Demmer fordert deshalb die Gesellschaften auf: „Lasst uns mal etwas
Verrücktes tun!“ Die Gesellschaften würden vom FAS erwarten, dass
er ihnen etwas an die Hand gibt. „Diese Herausforderung nehmen wir
an.“ Deshalb „tingeln“ Demmer, Harms und Czakalla derzeit von
Gesellschaft zu Gesellschaft. „Wir leisten da zur Zeit viel
Überzeugungsarbeit“, betont Demmer. Holger Harms sagt: „ Wir
gehen derzeit davon aus, dass es keine Großveranstaltungen in eng
bestuhlten Sälen gibt.“ Er regt deshalb neue Formate (müssen es
immer acht Stunden Sitzungskarneval sein?) an. Harms hat ein
„3-Säulen-Konzept“ entwickelt. Zum einen ginge es darum, was man
„dürfe“. Auf Mund-Nasen-Schutz, Abstände und Laufwege werde wohl
nicht verzichtet. Als zweites stellt sich die Frage, was die
Gesellschaften, die ihre Arbeit ja ehrenamtlich leisten, überhaupt
„können“. Da stehe der FAS sich in der Verantwortung und will
diese auch wahrnehmen. So sollen Bestuhlungs- und Hygienekonzepte noch
im Sommer in den Varianten S, L und XL erarbeitet werden.

Wichtig sei auch die Frage, was die Gesellschaften sich wirtschaftlich
überhaupt leisten können. Gespräche mit Künstlern und
Saalvermietern hätten bereits gezeigt, dass alle Seiten für
Lösungen offen sind. Die dritte „Säule“ ist das „Wollen“,
denn so Holger Harms weiter, fraglich sei es, ob die Leute überhaupt
zu den Sitzungen kommen wollten. Deshalb plädiert er für kleine
Sitzungsformate, die sich letztlich wirtschaftlich auch für die
Gesellschaften darstellen lassen.

Harms: „Wir wollen die Gesellschaften mitreißen, jetzt kreativ
mitzudenken und Neues zu entdecken.“ Auch FAS-Präsident Demmer
sieht die Situation als eine Chance, das Miteinander zu verändern“.
FAS-Pressesprecher Rainer Czakalla spricht den Gesellschaften Mut zu
für ein neues Auftreten.
Sitzungskarneval und Dreigestirn sind die eine Seite des jecken
Treibens. Die andere sind die Züge. Natürlich würden die
Zugplanungen erst einmal weiterlaufen, so Demmer. Aber die
Wahrscheinlichkeit, dass es in Porz einen Zug mit 100.000 Zuschauern
in der gewohnten Form geben werde, läge im einstelligen
Prozentbereich. Holger Harms fügt hinzu: Den Teilnehmern am Zug kann
man zwar Verhaltensweisen vorgeben, nicht aber den Zuschauern. Und
letztlich tragen wir die Verantwortung.“ 

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RAG - Redaktion

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