Neuzugang im Kölner Zoo
Erdferkel Himba ist im Hippodom eingezogen

- Das Erdferkelweibchen, das aus dem englischen Chester nach Köln kam, hat sich im Kölner Zoo bereits gut eingelebt.
- Foto: Dr. Alexander Sliwa
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Die Erdferkel-Dame heißt „Himba“ und ist ab sofort für die
Besucher im Hippodom zu sehen. „Himba“ kam am 21. Juli 2017 aus
dem Zoo im britischen Chester nach Köln. Sie ist mit fast sieben
Jahren und 45 Kilogramm Körpergewicht
ausgewachsen. Geboren wurde „Himba“ im niederländischen Burgers
Zoo. Mit zwei Jahren zog sie nach Chester um und lebte dort
viereinhalb Jahre.
„Himba“ hat sich gut in Köln eingewöhnt. Sie lässt sich von den
Tierpflegern leiten und manchmal auch anfassen. Ursprünglich sollte
der Kölner Zoo ein weiteres Erdferkelweibchen für die vorläufige
gemeinsame Haltung erhalten. Dies hat sich
allerdings aufgrund der Niederkunft des dafür avisierten Tieres
vorerst zerschlagen. Der Kölner Zoo wird langfristig vom
Europäischen Erhaltungszuchtprogramm ein weiteres Erdferkel
anvertraut bekommen.
Erdferkel sind in jeglicher Hinsicht sehr ungewöhnliche Tiere. Als
einzige Vertreter einer eigenen Ordnung und Familie der Säugetiere,
der sogenannten Röhrenzähner, sind sie in ihrer Verbreitung auf den
afrikanischen Kontinent beschränkt. Dort
bewohnen sie mit Ausnahme von reinen Wüsten und Hochgebirgen
alle terrestrischen Lebensräume. Mit ihren ungeheuer kraftvollen und
schaufelartig bekrallten Vorderbeinen graben sich Erdferkel mühelos
in Termitenbauten und Bodennester von Ameisen, von denen sie sich
hauptsächlich ernähren. Durch ihren hervorragenden Geruchssinn
finden sie ihre Beute, wobei lange Haare in den
schlitzförmigen Nasenöffnungen der langgezogenen Schnauze gegen das
Einatmen von zu viel beim Graben anfallenden Staub schützen. Einmal
freigelegt, lecken Erdferkel die Ameisen und Termiten zu Tausenden
mit ihrer 30 Zentimeter langen
und klebrigen Zunge auf.
Das Erdferkel ist ein kompakt gebautes Tier, das einen kräftigen Leib
mit markant aufgewölbtem Rücken, einen verhältnismäßig kleinen
Kopf und einen langen, fleischigen Schwanz besitzt. Die Ohren sind
tütenförmig und ihre Körper größtenteils nur leicht behaart. Dies
hat ihnen den Vergleich zu Schweinen eingebracht. Erdferkel sind
jedoch eher mit Elefanten, Seekühen, Schliefern und Rüsselspringern
verwandt
als mit den Paarhufern.
Die Tiere sind im Freiland meistens alleinlebend und nachtaktiv,
lassen sich aber im Zoo auf Aktivitätsphasen am Morgen und am Abend
lenken und in kleinen Gruppen
halten. Im Freiland schlafen Erdferkel tagsüber in selbst gegrabenen
Erdhöhlen. Im Zoo schlafen sie in einer künstlich gebauten Höhle
mit Besuchereinblick durch eine Scheibe. Der Kölner Zoo bereitet
seinem Erdferkel breiähnliches Futter. Es besteht aus einer
angereicherten Pulvermischung, die zum Beispiel auch seine Großen
Ameisenbären erhalten. In Deutschland werden nur in drei weiteren
Zoos Erdferkel
gehalten, in Berlin, Frankfurt und Saarbrücken. Erdferkel können in
Zoos bis zu 30 Jahre alt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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