K.R.A.K.E. geht fischen
39 E-Scooter und Leihräder aus dem Rhein gezogen

Leihräder und E-Scooter hat die Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit aus dem Rhein geholt.  | Foto: K.R.A.K.E.
  • Leihräder und E-Scooter hat die Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit aus dem Rhein geholt. 
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Köln - Die K.R.A.K.E., die Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit, hat
bei einer Aktion insgesamt 39 E-Scooter und Leihräder aus dem Rhein
gefischt und damit am Konrad-Adenauer-Ufer für Einiges an
Aufmerksamkeit gesorgt. Die Fundstücke kamen dabei innerhalb von zwei
Stunden auf einem Uferabschnitt von lediglich 150 Metern zusammen.

Ungläubig liefen die Passanten an dem schlammigen Schrottberg vorbei,
der sich am Konrad-Adenauer-Ufer auftürmte. Acht freiwillige Helfer
der K.R.A.K.E. hatten kurz zuvor in zwei Stunden die insgesamt 39
E-Scooter und Leihräder aus dem Rhein rund um die Hohenzollernbrücke
gefischt.
Eigentlich sammelt der gemeinnützige Verein vor allem Plastikmüll am
rechtsrheinischen Rheinufer und den Kölner Grünflächen. Das
aktuelle Niedrigwasser bot jedoch die Chance, an den größeren, sonst
verborgenen, Elektroschrott im Flussbett zu gelangen. Unterstützt
wurden sie dabei von Jürgen Schütze vom Umweltamt der Stadt Köln,
der den Verein bei der Aktion ehrenamtlich in seiner Freizeit
unterstützte.
Während er im Neoprenanzug und mit einer Leine gesichert das
Flussbett absuchte, zogen die Kraken die gefundenen E-Roller und
Fahrräder an langen Seilen hoch ans Ufer. Insgesamt 39 Stück kamen
dabei auf einem Uferabschnitt von lediglich 150 Metern zusammen. Für
Christian Stock, Gründer der K.R.A.K.E., war das Ergebnis nicht
überraschend. „Damit haben wir schon gerechnet. Wenn wir es nicht
machen, macht es sonst halt keiner. Von offizieller Seite fühlt sich
da niemand zuständig.“ Er freut sich jetzt erst mal darüber, dass
die giftigen Akkus der Fundstücke aus dem Wasser raus sind und nicht
weiter die Umwelt bedrohen. Frei nach dem inoffiziellen Vereinsmotto
„Anpacken statt Rumjammern“.
Trotzdem herrscht bei den Helfern auch ein gewisser Frust über die
fehlende Bereitschaft zur Lösung des Problems vonseiten einiger
Verleihfirmen und der Stadtspitze. „Sollte es nicht eigentlich mal
eine Schutzzone rund um die Gewässer geben?“, fragt Jan Odenthal,
zweiter Vorsitzender des Vereins, während er auf die parkenden bunten
E-Roller, keine zwei Meter vom Ufer entfernt, zeigt. Zumindest die
beiden Anbieter Dott und Tier schickten jeweils einen Abgesandten
vorbei, um die Aktion zu unterstützen und die eigenen Roller
anschließend einzusammeln. Alle anderen werden jetzt von der AWB
entsorgt.

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RAG - Redaktion

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