Zeitreisende im Volksgarten
1. Steampunk Club Köln lud zum viktorianischen Picknick

- „Gucken und beguckt werden“ war das Motto von Kornelia Hann alias Nelly Malone und Andreas Feil alias Android Feilista, die extra aus Mettmann angereist waren.
- Foto: Wesselmann
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KÖLN - (sw). Es war eine ganz besondere Welt, in die die Teilnehmer des
zweiten viktorianischen Picknicks und die Besucher des Volksgartens
eintauchten. Hundert Zeitreisende, Entdecker, Erfinder, Abenteurer und
viktorianische Damen waren der Einladung von André Sielaff, dem
Gründer des 1. Steampunk Club Kölns, gefolgt und picknickten und
tauschten sich mit Gleichgesinnten aus der Steampunk-Szene aus.
Viele von ihnen trugen für den Steampunk typische Accessoires wie
Goggles, Fliegerbrillen, Zylinder und Taschenuhren. Aber besonders die
selbstgebastelten Verzierungen und Aufbauten auf Hüten,
Armmanschetten und den Kleidern der Damen stachen ins Auge. „Das ist
alles sehr viel Bastelarbeit“, erklärte Sielaff. „Ich stelle
einen Erfinder dar, deswegen ist bei mir alles sehr mechanisch.“ Vor
allem Zahnräder in vielen Größen, aber auch andere Teile aus alten
Uhrwerken, Türbeschläge, Glühbirnen, Teile aus alten Radios und
Pumpen verwenden die Steampunks, um ihrem Outfit den futuristischen
und technischen Look zu verleihen, den man ihn sich in der
viktorianischen Zeit vorgestellt hat. „Wir orientieren uns dabei
unter anderem an den Werken von Jules Verne. So wie er die Zukunft in
„20.000 Meilen unter dem Meer“ oder „Reise zum Mittelpunkt der
Erde“ beschrieben hat. Vor allem die Erfindung der Dampfmaschine ist
dabei sehr prägend gewesen und hat, wie es der Name schon sagt, einen
großen Einfluss auf den Steampunk und wird als Inspiration genutzt.
Aus meinem Hut kommt sogar Dampf“, berichtete Sielaff.
Viele der Damen trugen zudem ausladende Kleider mit Reifröcken,
während die Männer zu edlen Dreiteilern gegriffen hatten. Das
gesamte Outfit nennt man im Steampunk Gewand. Neben der Etikette, mit
der sich alle begegnen, legen viele der Punks Wert darauf, wenn sie im
Gewand sind, sich ganz im Stile der damaligen Zeit zu verhalten und
lehnen unter anderem die Verwendung von Plastik oder anderen modernen
Dingen ab. So waren einige mit einem ganzen Porzellan-Service und
Silberbesteck in den Volksgarten gekommen. „Wir sind da nicht ganz
so streng. Meine Frau Anja und ich verbringen damit unsere Freizeit
und haben großen Spaß am Steampunk. Wir nehmen das nicht ganz so
eng“, so Sielaff. Das erkennt man auch im Motto des Clubs „Wir
sind anders, wir sind Kölner.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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