Razzia bei Baufirmen
400 Beamte im Einsatz – Zoll sprengt Schwarzlohn-Bande mit Millionenschaden

Über 400 Zollbeamte waren im Einsatz. Symbolfoto. | Foto: Clarini - stock.adobe.com

Frühmorgendlicher Großeinsatz gegen organisierte Schwarzarbeit: Seit den ersten Stunden des Mittwochs (9. April) durchsuchen rund 400 Einsatzkräfte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln insgesamt 36 Wohn- und Geschäftsräume mehrerer Baufirmen – die meisten davon in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Bremen.

„Gegen zwei Frauen und fünf Männer im Alter von 20 bis 60 Jahren haben wir in Köln, Leverkusen und Bergisch Gladbach Haftbefehle vollstreckt“, so Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamts Köln. Unterstützt wurde der Zugriff von Spezialeinheiten des Zolls und der Bundespolizei.

Im Visier der Ermittler: 13 Verdächtige, die als Bande agiert und mehrere Baufirmen betrieben haben sollen – allerdings auf illegale Weise. Der Vorwurf: Arbeitnehmer wurden entweder gar nicht oder nur teilweise bei der Sozialversicherung angemeldet und stattdessen Schwarzlöhne kassiert. Dazu kommt der Verdacht auf massive Steuerhinterziehung. Der entstandene Schaden? Rund 15 Millionen Euro!

„Unserem heutigen Zugriff sind umfangreiche verdeckte Ermittlungen vorausgegangen“, erklärte Ahland weiter. Mit der Razzia beginnt jetzt die offene Phase der Ermittlungen. Neben Bargeld und Dokumenten suchen die Ermittler auch mit IT-Forensikern und vier Bargeldspürhunden nach versteckten Vermögenswerten. Ziel: Vermögensarreste in Höhe von knapp drei Millionen Euro.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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