1. Handball-Bundesliga
VfL Gummersbach: Punkteteilung

Foto: VfL Gummersbach

Gummersbach. Am Mittwochabend hat der VfL Gummersbach sein zweites Heimspiel in der 1. Handball-Bundesliga mit einem Unentschieden abgeschlossen. In einer hochintensiven
Partie, in der die Gummersbacher lange wie der Verlierer aussahen, teilte sich die
Mannschaft von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson am dritten Spieltag vor 3.114
Zuschauern in der SCHWALBE arena durch ein 33:33 (14:16) die Punkte mit der TSV
Hannover-Burgdorf. Wie bereits in der vergangenen Saison erwiesen sich die Recken als
erwartet schwerer und unangenehmer Kontrahent. Eine zu hohe Fehlerquote aufseiten der
Blau-Weißen ließ die Hausherren über eine lange Zeit einem Rückstand hinterherlaufen.
Dank ihrer großen Moral wahrten die Oberbergischen jedoch bis zum Ende den Anschluss
und wurden für ihre Moral belohnt. Nach drei ausgetragenen Partien blicken die
Gummersbacher auf ein Punktekonto von 3:3.

Trotz eines gleich mit zwei Paraden glänzenden Keepers Tibor Ivanišević startete der VfL
zunächst verhalten in die Begegnung. Auf das 1:0 durch Julian Köster (2. Minute) folgten
drei schnelle Gegentore der Gäste in Folge (1:3, 5. Minute). Während die Gastgeber in der
Abwehr beherzt zupackten, mangelte es im Angriff insbesondere an der nötigen
Durchsetzungskraft und Effektivität, was in Minute zwölf den ersten Vier-Tore-Rückstand
nach sich zog (4:8). Zu seinen besten Aktionen kamen die Oberbergischen über die
Kreisläuferposition, von der aus Kristjan Horžen in der 14. Minute bereits seinen dritten
Treffer markierte (6:8). Wenige Sekunden später sorgte ein weiteres Tor – diesmal von
Spielmacher Dominik Mappes – wieder für den 7:8-Anschluss.
Die Partie gewann nun auf beiden Seiten an Intensität und Härte. Die Gummersbacher
boten den Hannoveranern zunehmend Paroli, standen ihrem Erfolg jedoch durch zu viele
Abspielfehler selbst im Weg. So pendelte sich ein stetiger Rückstand von zwei bis drei
Toren ein. Eine spektakuläre Parade von Torhüter Daniel Rebmann leitete in der 23. Minute
beim Stand von 11:13 die Doppelchance von Mappes und Horžen ein, die jedoch beide
freistehend vergaben. So blieb es für die Blau-Weißen lange eine zähe Angelegenheit, ehe
sie zum Ende der ersten Halbzeit noch einmal einen Gang höher schalteten. Doch auch in
diesem Fall scheiterten sie erneut an der Effektivität. Die Chance zum 15:15-Ausgleich in
der 29. Minute vergab Miloš Vujović per Strafwurf, so dass es stattdessen mit einem 14:16-
Rückstand in die Pause ging.

Auch der Beginn des zweiten Durchgangs gebührte wieder den Recken, die den VfL nach
32 Minuten bereits wieder mit vier (14:18) und in Minute 35 gar erstmals mit fünf Toren ins
Hintertreffen brachten (15:20). Ab und an setzte das Sigurdsson-Team zwar Nadelstiche,
jedoch gelang es der TSV jederzeit schnell und erfolgreich zu reagieren und so die 
Gummersbacher auf Abstand zu halten. Die Oberbergischen gaben sich jedoch nicht auf
und setzten noch einmal alles daran die drohende Niederlage abzuwenden. Ein
erfolgreiches Aufbäumen und ein 5:1-Lauf binnen fünf Minuten gestalteten den Ausgang
der Partie wieder offen (24:25, 46. Minute).

Mit Sprechchören wurde die darauffolgende Auszeit durch Hannovers Trainer Christian
Prokop begleitet, dessen Team zwar weiterhin die Oberhand behielt, aber nun von einer
offensiven Gummersbacher Abwehr deutlich mehr gefordert wurde. Immer wieder
scheiterten die Blau-Weißen in der Offensive an eigenen Nachlässigkeiten oder TSV-
Torhüter Simon Gade, so dass sie in Minute 51 erneut einem Vier-Tore-Rückstand
hinterherliefen (27:31). Doch auch diesmal steckten die Hausherren nicht auf und
erarbeiteten sich angeführt von Spielmacher Mappes mit drei Toren in Folge den 30:31-
Anschluss (55. Minute), der eine hochspannende Crunchtime einläutete. Unter dem
tosenden Applaus der Zuschauer markierte Kapitän Julian Köster in der 59. Minute den
32:32-Ausgleichstreffer. Für ein zu hartes Einsteigen im darauffolgenden Angriff der TSV
sah Ellidi Vidarsson die rote Karte, woraufhin der VfL noch einmal den 32:33-Rückstand
kassierte. Elf Sekunden vor dem Ende war es jedoch erneut Köster, der mit einem
beherzten Wurf den Schlusspunkt setzte und seine Mannschaft zum 33:33-Unentschieden
führte.

Bereits am kommenden Samstag, den 9. September, bestreitet der VfL Gummersbach
seine Partie des vierten Spieltags. Um 19 Uhr gastiert das Sigurdsson-Team bei FRISCH
AUF! Göppingen.

Trainerstimmen

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Wir sind heute der glücklichere
Punktgewinner, auch wenn es wahrscheinlich nicht verdient war. Bei den verschiedenen
Rückständen musste ich auch an das Spiel in der letzten Saison denken, als wir hoch
verloren haben. Zur Halbzeit haben wir mit zwei Toren Rückstand noch Glück gehabt und
so habe ich das auch meiner Mannschaft gesagt. Am Anfang haben wir eigentlich nicht so
viele Fehler wie in Kiel gemacht, aber in der zweiten Halbzeit hat Martin Hanne alle
Zweikämpfe gewonnen. Trotzdem konnten wir Tempo machen und über die zweite Welle
spielen, wodurch wir irgendwie im Spiel geblieben sind. Wir haben dann zwischen der 5:1-
und der 6:0-Deckung hin- und hergewechselt und auf unser Glück gehofft. Daniel Rebmann
hatte dann ein paar Paraden, aber insgesamt waren wir einfach die glücklichere
Mannschaft. Vom Spielverlauf her war es nicht verdient, aber wir nehmen das gerne an.
Dominik Mappes war heute überragend und unsere linke Seite mit Julian Köster und Miro
Schluroff hat das Spiel über lange Zeit getragen. Hannover ist eine schwer zu spielende
Mannschaft und sie liegen uns nicht gerade, demnach war es nach dem Spielverlauf ein
sehr guter Punkt für uns.

Christian Prokop (TSV Hannover-Burgdorf): Unmittelbar nach dem Spiel ist die Gefühlslage
nicht so schön, auch wenn es nicht selbstverständlich ist gegen den VfL Punkte zu holen,
weil ich sie mit uns auf Augenhöhe sehe. Nach dem Spielverlauf fühlt es sich nicht gut an.
Dabei war ich mit unserer Angriffsleistung zufrieden. Wir haben den Ball gut laufen lassen,
auch über den Kreis haben wir gut gespielt, effektiv geworfen und auch unser Tempospiel
hat mir gefallen. Mit drei, vier Toren im Rücken haben wir aber unsere Konsequenz missen
lassen. Da wurden wir im Innenblock auseinanderdividiert und hatten nicht die Qualität die
Jungs zu stoppen. Das Pausenergebnis war gut, hätte aber aufgrund unserer
Angriffsleistung höher ausfallen sollen. In der zweiten Halbzeit machen wir es gut und
ziehen mit fünf Toren weg, aber dann kam der VfL mit der 5:1-Deckung und viel Tempo,
während wir den Rückzug nicht geschafft und Dominik Mappes nicht in den Griff bekommen
haben. In der letzten schnellen Mitte werfen wir dann naiv aufs Tor. Insgesamt war es ein
intensives Spiel unter Saunabedingungen. Ganz unzufrieden sind wir aber auch nicht.

Redakteur/in:

Beate Pack aus Oberberg

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