Offener Jugendbereich im Büze für alle
Wie geht es 2023 weiter?

Vor dem Fußball-Training treffen Aleks und Femi  (r.) ihre Freunde im Büze.  | Foto: Angelika Stahl
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Jugendliche mit Problemen und Sorgen finden einen Anlaufpunkt direkt im Veedel. Das Bürgerzentrum Ehrenfeld bietet einen wichtigen Schutzraum, der seit der Pandemie noch wichtiger geworden ist. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hat das Zentrum den offenen Jugendtreff speziell für ukrainisch sprechende Jugendliche erweitert. Wir haben das Zentrum besucht.

von Angelika Stahl

Ehrenfeld. Ihre blauen Trikots vom TPSK 1925 tragen Aleks und Femi bereits. Gleich geht’s zum Fußballtraining. Vor acht Jahren kam der 14-jährige Aleks mit seiner Familie aus Rumänien nach Köln. Noch vor einigen Monaten hat er nur auf der Straße gekickt. Seit einem Jahren spielen er und der gleichaltrige Femi als Stürmer erfolgreich in der Jugendmannschaft des Sportvereins.

„Das Fußballtraining bringt Struktur in den Alltag der Jugendlichen. Und sie haben ein Erfolgserlebnis. Das spornt sie an“, freut sich Önder Kücük, der den Kontakt zum TPSK hergestellt hat. Zusammen mit Darja Benjamin leitet der Sozialpädagoge den „Offenen Jugendbereich“ im Büze, zu dem auch eine Beratungsstelle für Kinder und junge Erwachsene zwischen 12 und 27 Jahren gehört.

„Wir unterstützen und beraten die Jugendlichen bei Problemen und Sorgen, begleiten sie zu Behördengängen, machen Termine beim Arbeitsamt, helfen bei der Wohnungssuche oder bei Anträgen zum Aufenthaltsstatus von Geflüchteten“, beschreibt Darja Benjamin das Angebot. Sie sieht den „Offenen Jugenbereich“ als eine gute Möglichkeit, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und Vertrauen zu ihnen aufzubauen.

Aktuell nutzen rund 35 Jugendliche regelmäßig das Angebot. Darunter Berufseinsteiger, die schon mit Behörden oder im Jobcenter schon mal überfordert sind. „Damit sie dann auch zu den Terminen erscheinen und sich auch nicht so schnell abweisen lassen, begleiten wir sie“, erzählt Kücük.
Besonders die vergangenen beiden Jahre haben gezeigt, wie wichtig diese Anlaufstelle in der direkten Wohnumgebung der Jugendlichen ist. In diesem „Schutzbereich“ können sie Freunde treffen, Musik hören, erzählen und gemeinsam kochen. Ein Anti-Agressionstraining und Boxsport unter Anleitung eines Trainers werden ebenfalls angeboten.

Die Idee des „Offenen Jugendbereichs“ ist im Rahmen des Projekts „Ehrenfeld erweitert deinen Horizont“ entstanden. Ziel ist die Förderung von Jugendlichen und ihren Familien aus einkommensarmen Haushalten, die vorwiegend im Stadtteil Ehrenfeld wohnen. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW.
Das auf drei Jahre ausgerichtete Projekt endet 2022. „Wir hoffen sehr, dass es noch weitere Jahre vom ESF unterstützt wird“, wünschen sich Kücük und Benjamin.

Die Öffnungszeiten des „Offenen Jugendbereichs“ sind dienstags und donnerstags jeweils von 17 Uhr bis 20 Uhr. Der Mädchentreff ist mittwochs von 16 Uhr bis 19 Uhr. Infos unter 0221/16 80 00 70 22.

Vor dem Fußball-Training treffen Aleks und Femi  (r.) ihre Freunde im Büze.  | Foto: Angelika Stahl
Darja Benjamin und Önder Kücük haben ein offenes Ohr für die Jugendlichen. | Foto: Angelika Stahl
Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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