Zwischen Glauben und Wissen
St. Bartholomäus zeigt Kopie des Turiner Grabtuches

Die Kopie des Turiner Grabtuches macht derzeit in der Grabeskirche St. Bartholomäus das Mysterium des Kreuzestodes Jesu erfahrbar. | Foto: Brühl
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  • Die Kopie des Turiner Grabtuches macht derzeit in der Grabeskirche St. Bartholomäus das Mysterium des Kreuzestodes Jesu erfahrbar.
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Ehrenfeld - (cb). „Es ist der ideale Ort, für diese Ausstellung“, meinte
Praxedis Freifrau von Boeselager vom Malteserorden anlässlich der
Ausstellungseröffnung „Wer ist der Mann auf dem Tuch? - Eine
Spurensuche“ in der Grabeskirche St. Bartholomäus am
Helmholtzplatz. Gezeigt wird dort derzeit das Turiner Grabtuch mitsamt
einer ganzen Fülle an Informationen und Fakten über das berühmte
Leinentuch. Es handelt sich allerdings um eine originalgetreue Kopie
in Originalgröße.

Das Original wird weiterhin sicher in einer Seitenkapelle des Turiner
Doms aufbewahrt. Das Tuch, das von vielen Gläubigen als das Tuch
verehrt wird, in das Jesus von Nazareth nach der Kreuzigung gehüllt
wurde, ist ein 4,40 Meter langes und 1,13 Meter breites Leinentuch.
Darauf sieht man das Abbild eines Mannes in voller Länge in Vorder-
und Rückansicht. „Sehr wahrscheinlich wurde Jesus Christus in
diesem Leinen beerdigt“, zeigte sich von Boeselager von der Echtheit
des Tuchs überzeugt. Die Malteser Wanderausstellung biete die
einmalige Gelegenheit, Religion und Wissenschaft erfahrbar zu machen.
Eine Schau, die wissenschaftliche Untersuchungen mit den
Glaubensinhalten verknüpft.

Der Ursprung des Tuchs und sein Aussehen bieten Theologen und
Wissenschaftlern allerdings seit Jahrhunderten Anlass für kontroverse
Debatten. Die Ausstellung ist bemüht, die am häufigsten gestellten
Fragen rund um das Turiner Grabtuch zu beantworten. Kernstück ist
neben der Kopie des Tuchs, die im Zentrum des von einem
halb-transparenten Metallnetz umgebenen Kapellenraums der Kirche
platziert ist, ein „Corpus“, der aus einer 3D-Betrachtung der
Spuren am Tuch gefertigt wurde - ein Werk des italienischen Bildhauers
Luigi Mattei aus Bologna. Die Figur ist in einer Seitenkapelle der
Grabeskirche aufgebahrt. In den umlaufenden Gängen zwischen den
Urnenwänden nehmen 24 Info-Stelen und Exponate in sieben Vitrinen den
Besucher mit auf eine erkenntnisreiche Reise zwischen Glauben und
Wissen.

Weitere Ausstellungsstücke wie die Dornenhaube und die Nägel, die
zur damaligen Zeit bei einer Kreuzigung verwendet wurden, bieten
Anregung zur Diskussion. „Es gibt keine Antwort. Die Besucher sollen
sich auf die Spurensuche begeben. Die Ausstellung ist eine
Möglichkeit, sich der Grundfrage des Lebens zu nähern. Nämlich: Wer
bin ich, wo komme ich her und wohin gehe ich?“, fasste Pfarrer Klaus
Kugler von der Pfarrei Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und
Bartholomäus in Bickendorf-Ossendorf, zu der das 2014 eingeweihte
Columbarium gehört, die Intention der Ausstellung zusammen, die mit
einem Gottesdienst und einem Empfang eröffnet wurde. Gerade das
Grabtuch biete in dieser besonderen Umgebung der Grabeskirche eine
Hilfestellung bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit,
der Bedeutung von Auferstehung und dem Leben nach dem Tod. Die
Ausstellung in der Grabeskirche St. Bartholomäus am Helmholtzplatz
ist bis zum 26. November täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet,
donnerstags bis 21 Uhr.

Die Kopie des Turiner Grabtuches macht derzeit in der Grabeskirche St. Bartholomäus das Mysterium des Kreuzestodes Jesu erfahrbar. | Foto: Brühl
Der Corpus Christi zur 3D-Betrachtung. | Foto: Brühl
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