Wettbewerb gestartet
Schrottplatz wird Vorzeige-Viertel

Wohnquartier statt Schrottbrache: Im Ehrenfelder Westen soll ein neues „Veedel“ entstehen. 
	     | Foto: Brühl
  • Wohnquartier statt Schrottbrache: Im Ehrenfelder Westen soll ein neues „Veedel“ entstehen.
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Mit einer digitalen Auftaktveranstaltung hat die Stadt Köln den städtebaulichen Wettbewerb für das Max-Becker-Areal gestartet. Auf dem Gelände des ehemaligen Schrottplatzes der Firma Max Becker an der Widdersdorfer Straße und auf dem benachbarten Betriebsgelände der Rheinenergie AG soll ein gemischt genutztes Quartier entstehen.

von Dieter Brühl

Ehrenfeld. Wohnungen, Gewerbeflächen, Kultureinrichtungen und eine Schule sollen auf dem seit 150 Jahren industriell genutzten Gebiet im Ehrenfelder Westen ab 2025 realisiert werden. Auslober des Wettbewerbs sind die Immobilienfirma Pandion AG, die den Schrottplatz 2019 für 150 Millionen Euro erworben hatte, die Rheinenergie AG und die Stadt.

Nach einem 2021 vorgeschalteten Zielbildprozess sollen nun 15 Architektur- und Stadtplanungsteams bis September Häuser, Büro- und Gewerbebauten, Grünflächen und Straßen auf dem rund 17 Hektar großen Areal planen. Eine Jury der Auftraggeber und der Politik, sollen dann den Siegerentwurf küren. „Es ergibt sich die Chance, das bisher für die Öffentlichkeit abgeriegelte Gebiet erstmals in die Stadt als offiziellen Stadtbaustein zu integrieren und an dieser zentralen Stelle dringend benötigte Nutzungen wie Wohnen, Arbeiten, Bildung, Energieversorgung, Nahversorgung und Grünflächen zu realisieren“, sagte Markus Greitemann, Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Köln.

Die Teams aus Stadtplanern und Landschaftsarchitekten aus Deutschland, der Schweiz, Dänemark, den Niederlanden und Österreich haben nun die Aufgabe, Ideen und Visionen für ein offenes, urbanes,
gemischtes Quartier zu entwickeln und seine Anbindung an den S-Bahnhof an der Vitalis Straße über eine sogenannte Mobilitätstraße durchzuspielen.

Dazu haben die Planer eine vom Stadtentwicklungsausschuss beschlossene „Auslobung“ mit Vorgaben und Hinweisen bekommen. Es soll ein lebenswertes Stück Stadt geschaffen werden – möglichst nach Maßstäben des klimaschonenden Bauens. Sprich: Wohnen in allen Lebenslagen und Raum für gewerbliche Nutzungen im Verhältnis von 60 bis 65 zu 40 bis 35 Prozent.

Im städtebaulichen Wettbewerb wird auch festgelegt, in welcher Höhe und Dichte Gebäude angeordnet werden sollen, welche Nutzungen wo geplant sind und an welcher Stelle öffentliche und private Grünflächen, Plätze, Wege und Kinderspielplätze entstehen werden. Dabei sei es unumgänglich, über den „Tellerrand zu schauen“, so der Beigeordnete Greitemann.

Da dem Stadtentwicklungsausschuss bei Beschlussfassung der Auslobung noch nicht bekannt war, dass der „Ehrenfelder Gasometer“ durch das LVR-Amt für Rheinische Denkmalpflege als Industriedenkmal eingestuft wurde, gilt nun auch, die Entwürfe in zwei Varianten vorzulegen. Eine mit Erhalt des Kugelgasbehälters sowie eine andere ohne das Industriedenkmal. Erste Zwischenergebnisse sollen bis zum 15. Juli vorliegen. Im September wird dann der Siegerentwurf gekürt, danach schließt sich ein Bebauungsplanverfahren an.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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