„Wenn die Katze Marmelade frisst...“
Buchlesung „Kein Bier vor vier“ in Bickendorf

Der eine geht auf Pilgerreise, der andere wie etwa der Kölner Autor und Journalist Bernd Imgrund, geht auf eine 100-tägige Kneipentour. Was er dabei erlebte, beschrieb er in seinem Buch „Kein Bier vor vier“. | Foto: Stahl
  • Der eine geht auf Pilgerreise, der andere wie etwa der Kölner Autor und Journalist Bernd Imgrund, geht auf eine 100-tägige Kneipentour. Was er dabei erlebte, beschrieb er in seinem Buch „Kein Bier vor vier“.
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BICKENDORF - (as). „Wenn die Katze Marmelade frisst, dann war Fleisch in den
Erdbeeren!“ Schräge Kneipenphilosophie direkt vom Tresen, erlebte
das Publikum bei der „Bier-Lesung“ mit dem Kölner Autor Bernd
Imgrund im „Rondellchen“ in Bickendorf. Gut zwei Stunden las
Imgrund aus seinem Taschenbuch „Kein Bier vor vier“.

Dabei nahm er die circa 30 Gäste gedanklich mit auf die literarische
Kneipenpilgerfahrt und in die „schräge Welt der Eckensteher und
Quartalstrinker, der einsamen Frauen und redseligen Schnapsdrosseln,
der Nörgler, Aufschneider, Prasser, Schnorrer und der sympathischen
Clowns an den Rändern der Gesellschaft“. Das Resümee eines
Zuhörers: „Zusammen mit Freunden in einer Gaststätte eine Lesung
genießen zu können, ist einfach genial. Das Buch hält, was der
Titel verspricht. Solche Geschichten und Charaktere, wie sie im Buch
beschrieben werden, findet man wahrscheinlich wirklich nur in der
Kneipe an der Ecke. Diese „Bier-Lesung“ ist für mich ein
gelungener Abend. Immer wieder gerne mehr davon.“
Wie er auf die Idee zu diesem Buch kam, erklärte der Autor und
Journalist Bernd Imgrund so: „Gute Geschichten für ein Buch lassen
sich überall sammeln. Und da ich gerne in Kneipen gehe und gerne Bier
trinke und dabei Menschen beobachte, ist die typische Kneipe an der
Ecke, die ideale Synthese aus allem. Darüber hinaus hat der
70-jährige Säufer in meinen Augen eine Menge mehr zu erzählen und
erlebt, als der 17-jährige Yuppi.“ Also packte er seine Tasche und
begab sich auf ein 100-tägiges Sabbatical quer durch die Republik von
Köln über Castrop Rauxel bis nach Helgoland. Für seine Lokaltermine
besuchte der Kölner Autor insgesamt 16 Städte, darunter Marbach,
Aalen und Stralsund. „Ich habe bewusst die Großstädte gemieden. In
allen 16 Städten habe ich mir dann die zwei übelsten Kaschemmen
ausgesucht und dort manchmal schon am frühen Morgen am Tresen
gestanden und mich mit Kellnerinnen, Wirten und Stammgästen
unterhalten.“ Dabei beeindruckt Imgrund rückwirkend betrachtet
„immer wieder die praktische Vernunft der einfachen Leute“.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm dabei eine 70-jährige
Kellnerin mit einem sieben Tage altem Tattoo aus einem Herz für ihren
Sohn und einem „P“ für ihren gleichaltrigen Freund. „Wenn Paul
mich verlässt, lasse ich mir einfach noch einen Strich an das „P“
tätowieren, dann steht da ein „R“ für Rolf, meinem Mops“,
erzählte Imgrund.
Initiator der ersten Lesung im „Rondellchen“ war Udo Hanselmann.
„Das „Rondellchen“ ist eine richtige Veedelskneipe, die sich
für eine solche Veranstaltung geradezu anbietet und vielleicht damit
auch weitere Gäste anzieht. Wenn diese Veranstaltung beim Publikum
ankommt, hoffe ich, dass wir auch andere Veranstaltungen hier
präsentieren können“, wünscht sich Udo Hanselmann. Die nächste
„Kneipen-Lesung“ mit Bernd Imgrund ist am 29. Januar 2017 in der
Gaststätte Backes, Darmstädter Straße 6. Das 336 Seiten starke
Taschenbuch „Kein Bier vor vier“ ist unter der ISBN:
978-3-462-04698-4 im Kiepenheuer und Witsch Verlag erschienen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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