Wäscherprinzessin
Endlich das Zepter in der Hand

Schirmherrin OB Katja Dörner (links) überrreichte Sabrina I. die Insignien der Macht.  | Foto: Foto fes
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  • Schirmherrin OB Katja Dörner (links) überrreichte Sabrina I. die Insignien der Macht.
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Beuel (fes). „Jetzt kann ich als Jubelprinzessin starten, ich habe endlich das Zepter in der Hand“, freute sich Sabrina Michels sichtlich stolz als sie nach der Fahrt durch das Bad der Menge im rappelvollen Brückenforum die Bühne erreicht hatte, wo sie bereits vom Beueler Stadtsoldatencorps „Rot-Blau“, Obermöhn Ina Harder und natürlich Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner erwartet wurde, um für die Jubiläumssession 2023/24 als Wäscherprinzessin inthronisiert zu werden. Schließlich gilt es bekanntlich „200 Jahre Beueler Weiberfastnacht“ zu feiern.

Wegen dieses Jubiläums und der kurz bemessenen Session erfolgte die Proklamation diesmal bereits im November und nicht wie sonst üblich im Januar.

Dörner, zugleich Schirmherrin für die Jubelfeierlichkeiten, hielt ihre Proklamationsrede in Reimform und erinnerte an die mutigen Beueler Weiber, die sich 1824 gegen die Männer auflehnten, das erste Damenkomitee, das „Alte Beueler Damenkomitee von 1824“, gründeten und damit die Weiberfastnacht erfanden. „Sie wollten ihren Teil vom Glück – und, juchhuu, seit 200 Jahren gibt’s kein Zurück! Ein Jubiläum so groß, da bleibt ultimatives Feiern bloß“, freute sich die OB. Sie schlug aber auch nachdenkliche Töne angesichts der zahlreichen Krisen und Kriege an, und fragte, ob es überhaupt angemessen sei Karneval zu feiern? Menschen müssen sich angesichts der schlimmen Bilder auch ablenken dürfen, meinte sie. Ihr Wunsch: „Was uns hilft, ist die Hoffnung, dass am Ende die Liebe gewinnt!“

Prinzessin Sabrina I. dankte in ihrer Rede alle jenen Waschfrauen die „unser wunderschönes Brauchtum ins Leben gerufen haben und unsere Tradition 200 Jahre lang gelebt und gepflegt haben. Ich bin überzeugt, dass diese Frauenpower auch die nächsten 200 Jahre besteht. Dafür werde ich es beim Weiberfastnachtszug am 8. Februar Kamelle regnen lassen und den Beueler Karneval mit Leib und Seele repräsentieren.“ Und an Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer gerichtet, mahnte die frisch proklamierte Regentin, die von ihren Wäscherinnen Ann-Christin (ebenfalls wie Sabrina I. Mitglied des Alten Beueler Damenkomitees) und Lea (Damenkomitee St. Paulus) durch die fünfte Jahreszeit begleitet wird: „Noch steht er da mit stolz geschwellter Brust, das wird sich von nun an ändern.“

Auch der Präsident des Bunds Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess, ließ es sich nicht nehmen, der Jubiläumsprinzessin und den Wievern zu gratulieren. „Ihr seid einzigartig und toll, das ist einmalig in Deutschland, ich bin in allen 16 Bundesländern unterwegs, doch so etwas gibt es sonst nirgends.“ Ohne das Engagement der Beueler Karnevalistinnen würde der Gesellschaft vieles fehlen. Eine Überraschung hatte Fess für Obermöhn Ina Harder, die durch das Programm geführt und angekündigt hatte, dass dies ihre letzte Session in dieser Funktion sei, mitgebracht. Er überreichte ihr die seltene Ehrenmedaille des BDK für ihr ganz besonderes Engagement. Dafür gab es vom Publikum einen donnernden Applaus und Standing Ovations: „Es gibt wenige Momente, wo ich sprachlos bin, das ist einer davon, damit hätte ich nie gerechnet“, sagte Ina Harder sichtlich gerührt.

Der Festabend stand unter dem Motto „NRW gratuliert der Beueler Weiberfastnacht.“ Dafür standen renommierte Künstlerinnen aus allen Landesteilen auf der Bühne. Die Eisbrecherin gab Lidia Streifling aus Köln, die auf ihrer Violine Rock- und Popklassiker mit Karnevalshits kreuzte, für jede Menge Spaß mit ihrem manchmal derben Humor sorgte die Münsteraner Kabarettistin Lisa Feller, Stunksitzungspräsidentin Biggi Wanninger reiste ebenfalls aus Köln an und die Tanzgruppe der Karnevalsgarde der KaKaJu kam aus Düsseldorf nach Bonn.

Mitglieder von sechs Beueler Damenkomitees führten unter der Leitung und Regie von Kabarettistin Anka Zink den zweiten Teil der Geschichte der Beueler Weiberfastfastnacht unter dem Motto „Der 2. Akt – 1824“ auf.

26 Frauen aus elf Damenkomitees zeigten einen Tanz getitelt „Wir machen den Broadway für Beuel am Rhing – die Stadt, die niemals schläft“ geleitet von Ex-Wäscherprinzessin Silvia Kluth. 35 ehemalige Wäscherprinzessinenn gestalteten schlussendlich zu Ehren der bisherigen Obermöhnen Maria Balzer, Erna Neubauer, Eva-Maria Zwiebler und Ina Harder einen Überraschungsauftritt, von dem selbst Obermöhn Ina Harder vorher nichts wusste. Mit dem Auftritt der Band „Druckluft“ und dem Einzug aller Damenkonmitteees, die gemeinsam „In Beuel fladdere de Botze“ sangen, endete der prunkvolle Festabend. Total zufrieden und glücklich war auch das Team der Bezirksverwaltungsstelle Beuel um seinen Leiter Ralf Birkner, der die Proklamationsfeier gemeinsam mit dem Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht glänzend auf die Beine gestellt hatte.

Mehr Infos unter: www.waescherprinzessin.com

Foto 01

Violinistin Lidia Streifling eröffnete den Festabend

Foto 02

Fotos 02 und 03

Einzug von Wäscherprinzessin Sabrina I. ins Brückenforum

Fotos 04 - 07

Schirmherrin OB Katja Dörner (links) überrreichte Sabrina I. die Insignien der Macht

Fotos 08 – 10

Auftritt und Ausmarsch Beueler Stadtsoldatencorps

Foto 11

Wäscherprinzessin mit Wäscherinnen und Bützoffizier

Foto 13

Lisa Fellere

Foto 14

Gemeinschaftsauftritt, Geschichte der Beueler Weiberfastnacht

Fotos: Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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