Retentionsbodenfilter
Entlastung bei starkem Regen

Das Projektleiterteam mit Michael Bartz (2. v. li.) und Anne Kreder (Mitte) sowie Heinrich Schäfer (re.), Bereichsleiter Abwassertechnik beim Erftverband, erläuterten Bürgermeister Sascha Solbach (li.) die neue Anlage an der Wiesenstraße. | Foto: Zingsheim
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  • Das Projektleiterteam mit Michael Bartz (2. v. li.) und Anne Kreder (Mitte) sowie Heinrich Schäfer (re.), Bereichsleiter Abwassertechnik beim Erftverband, erläuterten Bürgermeister Sascha Solbach (li.) die neue Anlage an der Wiesenstraße.
  • Foto: Zingsheim

Bedburg (red/zi). Um sowohl das Bedburger Kanalnetz als auch die Erft bei starken Niederschlägen zu entlasten, hat der Erftverband nördlich der Wiesenstraße in Bedburg ein sogenanntes Retentionsbodenfilterbecken gebaut. Der Verband betreibt dort bereits eine zirka 4,1 Millionen Liter fassende Regenrückhaltung mit einem nachgeschalteten Regenüberlaufbecken, das bei Starkregenereignissen das anfallende Mischwasser aus dem Kanal zurückhält.

Ist das Volumen ausgeschöpft, wurde das Mischwasser bisher direkt in die Erft abgeschlagen. Mit dem neuen Retentionsbodenfilter wird nun deutlich mehr Mischwasser zurückgehalten und im Hinblick auf den Hochwasserschutz und die Gewässergüte die Häufigkeit und Menge der Abschläge reduziert.

Die Arbeiten haben Mitte Juni 2020 begonnen und wurden im April 2021 mit der Bepflanzung des Filters mit Schilf fertiggestellt. Nach einer Vegetationsperiode konnte das neue Becken im November in Betrieb genommen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,3 Millionen Euro und werden mit rund 850.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Das mit einer Folie abgedichtete Erdbecken ist rund 2.700 Quadratmeter groß und hat ein Auffangvolumen von zirka 5,1 Millionen Liter. Das Erdbecken wird mit Sand gefüllt und mit Schilf bepflanzt. Das Mischwasser wird zunächst zwischengespeichert und versickert im Becken. Bei der Passage des Wassers durch den Sandkörper werden ungelöste und gelöste Schmutzstoffe herausgefiltert. Das so gereinigte Wasser werde gedrosselt in die Erft eingeleitet. Damit diene die Anlage sowohl dem Hochwasser- als auch dem Gewässerschutz, führte Heinrich Schäfer aus, der als Bereichsleiter Abwassertechnik für die Anlage zuständig ist. „Wir haben beim Erftverband fast 40 Retentionsbodenfilter und damit die höchste Dichte in NRW, vermutlich auch deutschlandweit und weltweit“, führte Schäfer aus. Bei einem Ortstermin konnte sich jetzt auch Bürgermeister Sascha Solbach einen Eindruck von der Anlage verschaffen.

Im Zuge des Neubaus des RBF wurden auf der Betriebsstelle noch insgesamt vier Spülkippen in die zwei Becken des RÜBs eingebaut und eine Trockenwetterschnecke im Schneckenpumpwerk wurde erneuert.

Das Projektleiterteam mit Michael Bartz (2. v. li.) und Anne Kreder (Mitte) sowie Heinrich Schäfer (re.), Bereichsleiter Abwassertechnik beim Erftverband, erläuterten Bürgermeister Sascha Solbach (li.) die neue Anlage an der Wiesenstraße. | Foto: Zingsheim
Anne Kreder hat das Retentionsbodenfilterbecken an der Wiesenstraße mitgeplant. | Foto: Zingsheim
Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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