Hallenbad
„Kurfürstenbad“ bleibt

Gegen das bereits gegebene Votum der Kommunalpolitiker stellen sich jetzt die Initiatoren eines Bürgerbegehrens, um vielleicht doch noch das Kurfürstenbad zu erhalten.  | Foto: AS
  • Gegen das bereits gegebene Votum der Kommunalpolitiker stellen sich jetzt die Initiatoren eines Bürgerbegehrens, um vielleicht doch noch das Kurfürstenbad zu erhalten.
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BAD GODESBERG - (as). Die Entscheidung des Bonner Stadtrates, der mit Mehrheit am
22. September, für die endgültige Schließung des Kurfürstenbades
und eine Vermarktung der städtischen Grundstücke votierte, wollen
viele Bad Godesberger Bürgerinnen und Bürger nicht akzeptieren.

Betroffene Schulen, die bislang genauso wie Sportvereine das Hallenbad
an der Kurfürstenallee genutzt haben, stehen vor der Frage, wie der
Schwimmunterricht in den nächsten Jahren organisiert werden kann.
Eine Ausweichlösung ist bislang nur in der Planung. Mit dem
Bürgerbegehren „Kurfürstenbad bleibt!" wollen drei Bad Godesberger
BürgerInnen nun den Ratsbeschluss rückgängig machen; sie fordern
eine Sanierung des Kurfürstenbades und den mittelfristigen Ausbau des
traditionsreichen Bäderstandortes Bad Godesberg. Elisabeth
Schliebitz, Axel Bergfeld und Wolfram Kuster meldeten jetzt im Bonner
Stadthaus das Bürgerbegehren an und überreichen ein Muster der
Unterschriftenliste.

„Hintergrund des Bürgerbegehrens und der aktuellen
Auseinandersetzungen um das Bad Godesberger Kurfürstenbad ist die
bereits viele Jahre andauernde Diskussion um ein Bonner Bäderkonzept,
die nun offensichtlich auf Kosten des südlichsten Bonner Stadtteils
mit knapp 80.000 Einwohnerinnen und Einwohnern beendet werden soll.
Mit der endgültigen Schließung des Kurfürstenbades verlöre der
Stadtteil sein einziges Hallenbad. Oberbürgermeister und
Ratskoalition aus CDU, FDP und GRÜNEN missachten damit das Potential
Bad Godesbergs als Badeort mit eigener Quelle, statt Bad Godesberg als
Gesundheits- und Bäderstandort zum Wohle der Gesamtstadt
weiterzuentwickeln und auszubauen" sagen die Initiatoren des
Bürgerbegehrens.

Bei einem ersten Treffen vor der Abgabe der Muster-Unterschriftenliste
waren bereits mehr als dreißig Bad Godesberger Bürgerinnen und
Bürger dabei, um sich über Inhalt und Durchführung des Vorhabens zu
informieren und eigene Ideen einzubringen. Die Schließung des
Kurfürstenbades und die beabsichtigte Vermarktung des Areals wurden
dabei von den Anwesenden übereinstimmend als Höhepunkt einer
anhaltenden Negativentwicklung und eines Ausverkaufs des Stadtteils
gewertet.

„Es entfällt nicht nur das Schwimmen in erreichbarer Nähe für
Schüler, Familien, Berufstätige und ältere Menschen. Mit dem
Kurfürstenbad verliert Bad Godesberg auch einen wesentlichen Teil
seiner Identität", so Wolfram Kuster. Mehrfach wurde zudem Misstrauen
gegenüber dem von der Verwaltung als desolat beschriebenen Zustand
des Bades und Zweifel an den Zeit- und Kostenansätzen für eine
Nutzbarmachung oder Sanierung des Kurfürstenbades geäußert. Es
werde über den Kopf der betroffenen Bürger hinweg entschieden, war
man sich einig.

„Statt die Stadtteile mit ihren Problemen im Stich zu lassen und
sich durch die Vernachlässigung und Schließung öffentlicher
Einrichtungen aus der Fläche zurückzuziehen, muss die Stadt in die
Stadtteile investieren!" ist Axel Bergfeld überzeugt. „Statt eines
Zentralbades brauchen wir auch bei den Bonner Bädern dezentrale,
stadtteilbezogene Strukturen. Die stärken nämlich die
Stadtteilzentren jeden Tag, weil sie Menschen ins Zentrum holen."

Mindestens 10.000 Unterschriften von Bonnern ab 16 Jahren sollen nach
Prüfung der Zulässigkeit des Begehrens und der Kostenschätzung ab
Ende Oktober im gesamten Stadtgebiet gesammelt werden, um das
notwendige Quorum für ein erfolgreiches Bürgerbegehren zu erreichen.
Dass das sehr schnell möglich ist, hat die Initiative Viva Viktoria!
mit ihrem Bürgerbegehren gegen den Bau einer Shopping-Mall hinter dem
alten Bonner Rathaus im vergangenen Jahr bewiesen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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