Feuer fangen für die Wehr
Guido Garbe sucht Verstärkung für die Bedburger Feuerwehr

Feuerwehrchef Guido Garbe wirbt intensiv für Nachwuchs bei der Bedburger Feuerwehr.  | Foto: Martina Thiele-Effertz
  • Feuerwehrchef Guido Garbe wirbt intensiv für Nachwuchs bei der Bedburger Feuerwehr. 
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Bedburg - Sie sind immer da, 24 Stunden, 365 Tage und das Jahr für Jahr. In
Bedburg sind es ausschließlich Ehrenamtliche, die zur Stelle sind,
wenn die Hilfe der Feuerwehr gebraucht wird. Nur einer steht
hauptamtlich im Dienst der Feuerwehr in Bedburg. Das ist Brandamtmann
Guido Garbe (51), der Leiter der Feuerwehr.
In der aktiven Wehr sind derzeit 190 Frauen und Männer zwischen 18
und 63 Jahren aktiv. „Hört sich viel an, ist aber eigentlich nicht
viel“, kommentiert Guido Garbe, der Nachwuchs für die Freiwillige
Feuerwehr der Stadt Bedburg sucht.
Ginge es nach ihm, dann könnte es gut und gerne das Fünffache der
Mindeststärke an Feuerwehrleuten sein. „Viele Kollegen stehen
während des Tages nicht zur Verfügung“, erläutert Garbe die Suche
nach Verstärkung. Besonders frühmorgens, wenn Schichtwechsel
anstehen oder die Tagesdienstler auf dem Weg zur Arbeit sind, dann
kann es schon einmal knapp werden. Mit dem Wandel der Zeit wachsen die
Anforderungen und die Zahl der Einsätze steigt stetig.
Sechs Löschzüge gibt es in Bedburg, Kaster/Königshoven,
Kirch-Grottenherten, Kirch-/Kleintroisdorf/Pütz, Lipp/Millendorf und
Rath. Der Altersdurchschnitt in den Einheiten liegt zwischen 30 und 50
Jahren, nur in Kirchtroisdorf liegt er unter 30.
Vorbei sind die Zeiten, wo viele junge Leute in die Feuerwehren kamen,
um durch eine aktive Feuerwehrmitgliedschaft die Wehrpflicht zu
umgehen.
Die Bedburger Feuerwehr hat viel zu bieten. Ein modernisierter
Fuhrpark mit interessanten Dienstwagen verschiedener Größenordnungen
und bestückt mit modernster Technik, Teamwork, abwechslungsreiche
Tätigkeiten und Kameradschaft. Gesucht werden Frauen und Männer von
18 bis 60 Jahren für die Einsatzabteilung. Gesundheitliche Eignung,
eine hohe Bereitschaft für den Einsatz alles stehen und liegen zu
lassen und die Fähigkeit sich zu integrieren, sind Voraussetzung.
„Ganz wichtig ist das persönliche Interesse. Die Herkunft ist egal,
aber der Einsatz muss funktionieren. Dazu muss man der deutschen
Sprache mächtig sein, um sich verständigen zu können“, betont
Guido Garbe.
Damit jeder Handgriff sitzt muss natürlich geübt werden. Ein
wöchentlicher Übungsabend ist Verpflichtung. Um aktiv in der
Feuerwehr eingesetzt zu werden, muss zunächst eine Grundausbildung
absolviert werden. Danach besteht die Möglichkeit, sich weiter
auszubilden und zu qualifizieren.
Der Nachwuchs der Feuerwehr kommt üblicherweise aus der
Jugendfeuerwehr, die in Bedburg aus 70 Mädchen und Jungen im Alter
von 10 bis 18 Jahren besteht. Vier Jugendfeuerwehren gibt es insgesamt
in Bedburg, Kaster, Lipp-Millendorf und Kirchtroisdorf. „Kirchherten
mussten wir schließen, weil keine Betreuer da waren. Wir versuchen
aber einen Neuaufbau“, ist Garbe zuversichtlich.
Auch wenn angeblich alle kleinen Jungs davon träumen, später
Feuerwehrmann zu werden, steht die Jugendfeuerwehr bei der
Nachwuchssuche in Konkurrenz mit anderen Vereinen und den immer
länger werdenden Schultagen.
Neben der Ausbildung hat die Feuerwehr Bedburg den Kindern und
Jugendlichen aber auch viele gemeinsame Aktivitäten zu bieten. Es
gibt Wochenend-Aktionen, Zeltlagerfreizeiten und Sportturniere auf
Rhein-Erft-Kreis Ebene.
Die Feuerwehr bringt sich selbst durch Aktionen in Schulen ins
Gespräch. So gab es im Schulzentrum Bedburg eine Feuerwehr-Schul-AG,
die von elf Kindern aller drei Schulformen besucht wurde. Momentan
gibt es diese AG nur noch an der Hauptschule aber dafür mit 18
Schülern! Eine fernes Ziel ist für Guido Garbe auch eine
Kinderfeuerwehr, wo die Jüngsten dann schon ab sechs Jahren an die
Feuerwehr herangeführt werden könnten. „Eine Kinderfeuerwehr muss
aber pädagogisch gut betreut werden und da fehlt noch das geschulte
Fachpersonal“, so Garbe. Gesetzlich darf ein Kind erst ab zehn
Jahren mit dem Dienst in der Feuerwehr beginnen. Gedulden muss sich
daher auch noch Guido Garbes siebenjähriger Sohn und vorläufig
weiter die Feuerwehrgeräte des großen dänischen
Spielzeugherstellers bedienen. Papa hat aber schon mal ein
Feuerwehrkostüm für Karneval besorgt. „Das wird er sicher noch
Wochen darüber hinaus tragen“, lacht Guido Garbe. Für den
Feuerwehrnachwuchs im eigenen Haus sieht es also gut aus. Der Leiter
der Bedburger Feuerwehr ist selbst erst spät zur Feuerwehr gekommen.
„Ich war nie in einer Jugendfeuerwehr und bin über meinen Beruf im
Rettungsdienst zur Feuerwehr gekommen. Und es macht mir einfach
Spaß!“ Weitere Informationsmöglichkeiten und Ansprechpartner auf
www.feuerwehr-bedburg.de

- Martina Thiele-Effertz

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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