Hobbybühne Hurst
Zoff beim Bürgermeister

Bürgermeister Franz Kübel versucht Ordnung in seinen Laden zu bekommen.   | Foto: Sylvia Schmidt
  • Bürgermeister Franz Kübel versucht Ordnung in seinen Laden zu bekommen.
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Windeck. Wenn bei der Hobby-Bühne-Hurst dreimal in kurzen Abständen die Glocke geschwungen wird, weiß die Fangemeinde, es ist Zeit die Plätze einzunehmen. Eigentlich ist Marion Gelhausen eine „alte Häsin“, die unzählige Male in Stücken aufgetreten ist, doch diesmal ist alles anders.

Nach dem Rückzug von Laien-Starregisseurin Inge Geisler in die hintere Reihe, hat sie deren Part übernommen. Das Lampenfieber bekam noch Nahrung durchs stumme Mikrofon, das Nachhilfe von der Technik brauchte. Aber ab dann lief das gesamte Team vor, hinter und vor allen Dingen auf der Bühne zu Hochform auf. Besucherinnen und Besucher der insgesamt elf Vorstellungen bekamen viel zu tun, um ihre Lachmuskeln zu trainieren.

„Die Gedächtnislücke“, ein Stück von Bernd Gombold, spielt in den 80er Jahren in einer ländlichen Ortsgemeindeverwaltung bei der es wenig um Politik, sondern um die Wahrung der dörflichen Harmonie geht. Diese schwierige Aufgabe kommt Ortsbürgermeister Franz Kübel (Andreas Gelhausen) zu, besonderes Merkmal: weiches Herz und hohe Motivation den dörflichen Frieden im Gleichgewicht zu halten.

In Schluffen, Bademantel, Unterhemd und hängender Hose beginnt er den Tag und schon blüht im Zoff, hat er doch den Hochzeitstag vergessen. Ehefrau Helene (Anke Gelhausen) steht derart unter Dampf, dass sie erstmal den Busen zurechtrücken muss. Das Publikum johlt vor Vergnügen, und so kraftvoll geht es weiter.

Dann kommt Emma in die Amtsstube. Als Inhaberin des Dorfladens sorgt sie dafür, dass der ein Top-Umschlagplatz für Informationen aller Art ist. Diese drei Darsteller der ersten Generation sind bestes Beispiel dafür, welche Höhen Laienspieler erklimmen können, sie sind einfach phänomenal, ihrem urkomischen Spiel kann man sich unmöglich entziehen.

Wie gut die Hobby-Bühne wirklich ist, zeigt sich aber auch daran, dass sie seit Jahren den Nachwuchs neben sich groß werden lässt. Sieben von ihnen stehen im neuen Stück auf der Bühne und dürfen sich ausleben und wachsen.

Eine besondere Würze liegt wie immer im Hürschter Platt. Lisa Gelhausen als Sekretärin des Bürgermeisters, versucht ihn in Schach zu halten. Maurice Gerhards als Amtsdiener Jupp macht für einen Flachmann so einiges. Marvin Burhans darf seine Vorzüge als Vorsitzender der Musikkapelle und des Kleintierzuchtvereins positionieren, Laura Bauermann würde gerne heiraten, Florian Wirths ist Psychiater und Urlauber beim Bürgermeister. Lilian Barth und Maximilian Engels spielen das vornehm-überdrehte Ehepaar Silberstein, das sich vom Dorfleben schlechthin gestört fühlt. Es gibt viel zu tun, der Bürgermeister packt es an, es lebe das Chaos.

Technik, Maske, Kulissenbau, Bewirtungsteam, unermüdlich gehören zur Hobby-Bühne die guten Geister im Hintergrund. Neu beim Bühnenbau ist Erwin Tischinger hinzugekommen. Ansonsten verlässt sich der Verein auch weiterhin aufs Selbermachen, um die Zukunft lange zu sichern.

Drei neue Mitglieder sind seit der letzten Spielzeit hinzugekommen, zusammen sind sie zehn Monate alt. „Nummer vier ist noch in der Pipeline“, frohlockt Regisseurin Gelhausen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Sylvia Schmidt aus Windeck

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