KG Denklingen
Sie machen das Dreigestirn

Jungfrau Michaela, Prinz Luca und Bauer Sascha jubeln mit den Jecken.                                                                                | Foto: Michael Kupper
46Bilder
  • Jungfrau Michaela, Prinz Luca und Bauer Sascha jubeln mit den Jecken.
  • Foto: Michael Kupper
  • hochgeladen von Michael Kupper

Denklingen/Nümbrecht. Wer bei der Proklamation des neuen Denklinger Dreigestirns im Nümbrechter Parkhotel glaubte, die Burgmäuse, die die Veranstaltung traditionell eröffnen, seien in der Coronazeit aber ziemlich gut gewachsen, wurde schnell eines Besseren belehrt. Weder der Kommandant Manuel „Kalli“ Holschbach noch Tänze wie „Müngersdorfer Stadion“ oder der „Jubiläumstanz“ passten so recht ins traditionelle Bild. Kalli verriet geheimnisvoll, dass einige Mitglieder der Burggarde an diesem Abend noch andere Verpflichtungen haben – deshalb die Programmänderung.

Erstmals in der Geschichte der KG Rot-Weiß Denklingen rekrutiert sich das Dreigestirn nämlich aus den Reihen der Burggarde. Prinz Luca I. aus dem Hause Schnell tanzt seit drei Jahren in Denklingen als Hebemariechen. Begonnen hat die 23-Jährige jedoch schon im Alter von sechs Jahren, im Ruppichterother Karneval zu tanzen. Luca stellt klar: „Wir machen das Dreigestirn – aber nur, wenn wir mittanzen.“ Bauer Sascha stammt aus dem Hause Selent und ist seit 16 Jahren Tanzoffizier. Die Bauerntracht hat er von seinem Vater Herbert übernommen, der sie 2019 im Dreigestirn getragen hatte: „Die passt wie angegossen.“ Jungfrau Michaela heißt im bürgerlichen Leben Michael Stentenbach, ist zwar fünf Jahre jünger als Bauer Sascha, tanzt aber nur drei Jahre weniger in der Burggarde. Um ihren Auftritt wurden die Burgmäuse allerdings nicht gebracht. Gleich im Anschluss an die Großen schwang die jüngste Garde der KG Hüften und Beine. Beeindruckend war ihre Performance zu dem Höhner-Song „Die schönste Stroß“, inklusive Solo mit der Mundharmonika. Durch die Programmverschiebung wurden sie sozusagen zur Vorgruppe der Paveier.

„Ihr seid unser erstes Publikum in dieser Session“, begrüßte Sven Welter, Frontmann der Kölner Kultband Paveier, den vollbesetzten Saal. „Deshalb sind wir auch die ersten, die Euch auf der Bühne zu Eurem 40-jährigen Bandjubiläum gratulieren“, kommentierte sein Namensvetter Hansi Welter. Von der Bombenstimmung im Saal motiviert, präsentierte die Gruppe nicht nur Hits wie „Leev Marie“, „Heimat es“ oder „Schön ist das Leben“, sondern auch ihren brandneuen Song „Humba Humba“.

Nach der Vorstellung der Denklinger Tollitäten proklamierte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies das neue Dreigestirn: „Das Lachen haben wir uns in diesen rauen Zeiten redlich verdient Lassen wir die Alltagssorgen in diesen sehr krisengeschüttelten Zeiten einmal hinter uns und genießen gemeinsam die tollen Tage bis Aschermittwoch.“ Dazu überreichte er neben dem üblichen Insignien erstmals auch einen dicken Schlüsselbund an „Seine Deftigkeit“ für die „Tore der karnevalistischen Trutzburg zu Denklingen“.

Das Trifolium dankte mit einem Orden und verpflichtete ihn, am Tag vor Weiberfastnacht mit dem Dreigestirn zusammen Kindergärten in der Gemeinde zu besuchen und sich kostümiert aktiv an den Darbietungen des Hofstaates zu beteiligen. Darüber hinaus sei ihm gestattet, an diesem Tag für die Verpflegung zu sorgen. Nach der Verkündung des Sessionsmottos „Ejal, wat och passeet, mir sin fess vereint. Ob jung, ob alt, ob jroß, ob klein – zusamme jon mir aufs Janze, denn uns Hätz schleiht danze“ verliehen die Tollitäten Orden an Präsidiumsmitglieder des Regionalverbandes Rhein-Berg vom Bund Deutscher Karneval. Vizepräsident Wolfgang Köckerling staunte: „In fast 60 Jahren Karneval habe ich noch nie ein Dreigestirn aus einer Tanzgarde erlebt, das in der Session auch noch aktiv mittanzt.“ Bejubelt wurde anschließend der Auftritt der Pänz von der Burg, die trotz aller Corona-Hürden eine unerwartet erfrischende Leistungssteigerung präsentierten. Nach dem Einmarsch der Räuber zu ihrem ersten Song „Denn wenn et Trömmelche jeiht“ erreichte die Stimmung im Saal den Siedepunkt und die Kölner boten ein „Best Of“ ihrer Hits von „Alle für Kölle“ über „Für die Iwigkeit“ und „Dat es Heimat“ bis zu ihrem brandneuen Hit „Wigga Digga“.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Michael Kupper aus Reichshof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.