Rechts vor Links
Willkommensinitiative Nippes hilft Geflüchteten aufs Fahrrad

Geflüchtete konnten im Verkehrsgarten an der Neusser Straße auf Miet-Rädern der Ford-Werke lernen, dass im Straßenverkehr Vorfahrt hat, wer von rechts kommt. | Foto: Schriefer
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  • Geflüchtete konnten im Verkehrsgarten an der Neusser Straße auf Miet-Rädern der Ford-Werke lernen, dass im Straßenverkehr Vorfahrt hat, wer von rechts kommt.
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Nippes - (rs). Wer in Deutschland aufgewachsen ist, kennt sich normalerweise
mit den Regeln des Straßenverkehrs aus. Wie aber sieht es bei den
Menschen aus, die aus den Krisenregionen in Syrien, dem Irak und
Afghanistan zu uns geflüchtet sind?

„Nicht gut,“ meint Kristina Koch von der Willkommensinitiative
Nippes. Sie hat daher die Anfrage von Mitarbeitern der Kölner
Ford-Werke aufgegriffen, die sich angeboten hatten, die
Willkommensinitiative bei einem Verkehrssicherheitstraining auf dem
Fahrrad für Geflüchtete zu unterstützen. „Unsere Mitarbeiter
werden an zwei Tagen im Jahr für von der Betriebsleitung
freigestellt, um sich sozial engagieren zu können“, erklärt Ute
Mundolf, Leiterin der Lifestyle- und Marketingkommunikation der Ford-
Werke. In diesem Jahr hätten einige Mitarbeiter gewünscht, etwas
für Geflüchtete zu tun. Den Kontakt zur Willkommensinitiative Nippes
hatte Katharina Heuser, eine Mitarbeiterin der Ford-Werke hergestellt,
die bereits in der Kleiderkammer aushilft.
Das Verkehrssicherheitstraining, das von der Kölner Polizei begleitet
wurde, begann mit einer Theorie-Einheit, in deren Verlauf die
ausschließlich männliche Teilnehmer mit den wichtigsten Regeln des
Straßenverkehrs vertraut gemacht wurden. Das seien in erster Linie
Vorsicht, Umsicht und Rechts vor Links, fasste Thomas Mörsch, der
Hausmeister des Verkehrsübungsplatzes in Nippes die Erkenntnisse des
Theorieunterrichtes zusammen. Die Theorie-Einheit sei schon recht
erfolgreich gewesen, sagte Ute Mundolf. „Die Teilnehmer unseres
Verkehrssicherheitstrainings sind ein gutes Stück schlauer
geworden.“ Im städtischen Verkehrsgarten an der Neusser Straße
standen den Geflüchteten  Fahrräder aus der Flotte der „FordPass
Bikes“ zur Verfügung. Mit ihr hatten sich die Ford-Werke im Herbst
vergangenen Jahres in die bundesweite „Call a Bike-Familie“
eingeklinkt und bietet seitdem in Köln 2.000 Fahrräder an mehr als
zweihundert Stationen  Fahrräder zum Entleihen an.
Nachdem alle Teilnehmer Fahrradhelme erhalten hatten, wurden sie mit
den Besonderheiten der Ford-Räder vertraut gemacht. Diese  sind
nicht mit einer Rücktritt-Bremse sondern mit zwei Handbremsen
ausgestattet. „Die Vorderradbremse ist bissig, bremsen Sie also
immer mit beiden Bremsen, sonst könnte es passieren, dass das Fahrrad
vorne hochsteigt und Sie abwirft“, wurden die Teilnehmer gewarnt.
Damit sie sich an die Räder gewöhnen konnten, drehten sie erst
einmal einige von einem Polizeibeamten angeführte Runden im
Verkehrsgarten. In dem sind alle möglichen Straßenkonstellationen,
Ampeln und Fußgängerüberwege angelegt, so dass sich dort ein reales
Abbild des Straßenverkehrs simulieren lässt.
„Wir kennen Fahrräder von zu Hause“, sagte ein aus Syrien
Geflüchteter. Aber weil die Regeln im Straßenverkehr hier doch
anders sind, sei er froh über das Verkehrssicherheitstraining. „Wir
würden uns wünschen, dass er das, was er heute hier gelernt hat,
auch an die Kinder in seiner Unterkunft vermittelt“, sagte Kristina
Koch.

Geflüchtete konnten im Verkehrsgarten an der Neusser Straße auf Miet-Rädern der Ford-Werke lernen, dass im Straßenverkehr Vorfahrt hat, wer von rechts kommt. | Foto: Schriefer
Sicher behelmt ging es ans Training. | Foto: Schriefer
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