Wegekapelle saniert
Schützenbruderschaft hat ein Stück Ortsgeschichte gerettet

Die Brudermeister der St. Stephanus Schützen Joachim Ollig und Stefan Mies (v.l.) sind froh, dass die Restaurierung der Wegekapelle endlich abgeschlossen ist. | Foto: Schriefer
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  • Die Brudermeister der St. Stephanus Schützen Joachim Ollig und Stefan Mies (v.l.) sind froh, dass die Restaurierung der Wegekapelle endlich abgeschlossen ist.
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Weidenpesch - (rs) Wenn am Abend des 30. August drei Schützen mit dem Vornamen
Stefan eine etwa 70 Zentimeter hohe Statue des Hl. Stephanus von der
Pfarrkirche Heilig Kreuz hinüber zur Neusser Straße tragen, ist eine
lange Zeit der Planung und Tatkraft zu Ende. Dann hat die von einem
Herrgottschnitzer aus Oberammergau vor 30 Jahren gefertigte Statue
endlich wieder ihren Platz gefunden und schmückt die frisch
restaurierte Wegekapelle an der Neusser Straße.

„Es war ein riesiger Aufwand“, sagt Stefan Mies, Brudermeister der
St. Stephanus Schützenbruderschaft. Denn so einfach wie es anfangs
ausgesehen hatte, verlief die Restaurierung der Wegekapelle beileibe
nicht. Eher wie ein Pendant zur Kölner Oper dauerte sie wesentlich
länger und wurde viel teurer als ursprünglich geplant. „Wir hatten
mit etwas mehr als 17.000 Euro gerechnet, am Ende hat es mehr als das
Doppelte gekostet.“

Die Schützenbrüder hatte für ihr Projekt willige Helfer finden
können. Die Bezirksvertretung Nippes zum Beispiel, die sofort 7.000
Euro locker machte, als es noch hieß, mit 17.000 Euro käme man aus.
Auch die katholische Pfarrgemeinde Heilig Kreuz beteiligte sich, und
nicht zuletzt halfen viele Unternehmen, Vereine und Bürger. „Wir
haben zum Glück zwei größere Spenden von Bürgern aus Weidenpesch
erhalten, und alleine beim Tanz in den Mai sind 3.000 Euro
zusammengekommen“, sagt Joachim Ollig, der zweite Brudermeister der
Schützen.

Es ist bereits das zweite Mal, dass die Ruhe der Wegekapelle aus dem
18. Jahrhundert an der Neusser Straße gegenüber der Scheibenstraße
gestört wurde. Da sich die Verkehrssituation auf der Neusser Straße
nach dem Krieg deutlich verändert hatte, war die Kapelle zum
Verkehrshindernis geworden und wurde vor 31 Jahren ein paar Meter nach
hinten versetzt. Ursprünglich zierte die Kapelle eine Statue, die als
,,Mutter Anna mit dem Marienkind“ verehrt wurde. Wie sich bei einer
Untersuchung im Jahr 1936 herausgestellt hatte, handelte es sich dabei
aber um die verschollen geglaubte ,,Merheimer Madonna“, die
Fachleuten zufolge aus dem frühen 13. Jahrhundert stammt. Heute
befindet sich die Figur in der Marienkapelle. An ihre Stelle kam vor
31 Jahren die Figur des Hl. Stephanus.

Weil der Zahn der Zeit mittlerweile allzu heftig an der Kapelle genagt
hatte, fassten die Schützen vor fünf Jahren den Plan, das
Heiligenhäuschen umfassend restaurieren zu lassen. Beim
Denkmalschutzamt wurde ein neues Dach beantragt, das zehn Zentimeter
über das Mauerwerk hinausragt. Den neuen Dachstuhl, die
Stuckerneuerungen innen und außen, ein neuer Verputz, das alles
hatten ortsansässige Handwerker auf rund 17.000 Euro kalkuliert. Weit
gefehlt, wie sich am Ende herausstellte. Dennoch ist das Projekt
gelungen und sein Abschluss wird am 30. August um 19 Uhr in der
Pfarrkirche Heilig Kreuz gefeiert. Im Anschluss an einen kurzen
Wortgottesdienst wird die Statue in die Wegekapelle übertragen. Eine
Woche darauf feiern die Schützen ihr Fest, das am 6. September um 16
Uhr auf dem Kirmesplatz eröffnet wird. Zu ihrem traditionellen
Festzug durch den Ort werden sich die Schützen aber erst am 14.
September um 19.30 Uhr am Schlesischen Platz aufstellen. Mit dem
Krönungsball im Pfarrsaal endet das Schützenfest.

Die Brudermeister der St. Stephanus Schützen Joachim Ollig und Stefan Mies (v.l.) sind froh, dass die Restaurierung der Wegekapelle endlich abgeschlossen ist. | Foto: Schriefer
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