Was ist mit Joah?
Im Blücherpark können auch Rollstuhlfahrer spielen

Das Team des Spielplatzprojektes der Freikirche mit Gabriele Menke vom Jugendamt (l.) und dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Daniel Hanna (r.). | Foto: Schriefer
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  • Das Team des Spielplatzprojektes der Freikirche mit Gabriele Menke vom Jugendamt (l.) und dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Daniel Hanna (r.).
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Bilderstöckchen - (rs) Es sei ein Vorzeigeprojekt geworden, sagt Gabriele Menke vom Amt
für Kinderinteressen. Gemeint ist der Spielplatz im Blücherpark, der
durch die Initiative der Evangelischen Freikirche „Lebenswert“ neu
gestaltet wurde. „Er ist in vielen Bereichen barrierefrei und dient
uns für alle Spielplätze in Köln als Vorbild“, sagt sie.

Eigentlich sei das gar nicht geplant gewesen, sagt Esther Himmer von
„Lebenswert“, die Koordinatorin des Spielplatzprojektes, das 2103
seinen Anfang nahm. „Wir hatten den schön gelegenen, aber ziemlich
verwahrlosten Spielplatz ursprünglich nur als Erlebnisfläche
geplant“, sagt sie. Erst nach Beendigung der ersten Bauphase 2014
habe jemand aus der Gemeinde gefragt: „Und was ist mit Joah?“ Joah
sei auf einen Rollstuhl angewiesen, sagt Esther Himmer. „Aber mit
dem konnte er sich nicht auf der Sandfläche des Spielplatzes bewegen.
„Die Spielgeräte waren für ihn gar nicht erreichbar.“

Die Gemeinde war sich schnell einig, dass das geändert werden musste.
Der Plan, den Spielplatz auch barrierefrei zu gestalten, habe auch das
Amt für Kinderinteressen „elektrisiert“, sagt die
Projektkoordinatorin. „Es wurde zwar alles doppelt so teuer wie
ursprünglich kalkuliert, aber weil wir von der Freikirche fast die
Hälfte der Baukosten aus Spenden und durch freiwillige
Arbeitseinsätze aufgebracht haben, konnten wir die meisten unserer
Vorstellungen auch umsetzen.“

Dabei hat auch Daniel geholfen. „Ich habe unter anderem die
Baumstämme für das Riesen-Mikado abgeschliffen“, sagt der
Elfjährige, der so tatkräftig mit angepackt hat, dass er davon
Schwielen an den Händen bekam. So wie er haben viele der 50
Mitglieder der Freikirche an zwei Wochenenden die Ärmel
hochgekrempelt und geholfen, um den mit dem Behindertenbeauftragten
der Stadt und dem Amt für Kinderinteressen abgesprochenen Entwurf der
Landschaftsarchitektin Jessika Lüdenbach umzusetzen. Ein erster
Schritt sei die Befestigung des Weges gewesen, der rund um den
Spielplatz verläuft. „Wir wollten auch, dass Rollstuhlfahrer bis an
die Spielgeräte herankommen können“, sagt Esther Himmen. Das haben
wir mit einem Vlies als Unterlage für einige Spielgeräte
erreicht.“ Umgesetzt wurden auch mit Rollstühlen unter fahrbare
Tische, Rutschrampen und mit roter Farbe markierte Spielgeräte als
Orientierung für sehbehinderten Kinder. Auch ein Sandkasten, der so
gebaut ist, dass ihn gehbehinderte Kinder von ihren Rollstühlen aus
erreichen können, wurde gebaut.

Der Einsatz habe sich gelohnt, sagt Gabriele Menke. „So barrierefrei
wie den Blücherspielplatz möchten wir nach und nach alle Kölner
Spielplätze sanieren.“

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RAG - Redaktion

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