Nicht Fahrradfreundlich
Gefahr für Radfahrer auf der Zoobrücke ist nicht nur "gefühlt"

Kaum ein Radfahrer nutzt den Radweg, dabei ist die Brüstung zum Rhein eigentlich zu niedrig für Radfahrer. | Foto: Robels
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  • Kaum ein Radfahrer nutzt den Radweg, dabei ist die Brüstung zum Rhein eigentlich zu niedrig für Radfahrer.
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Nippes - (sr) Rund ein Jahr lang hat es gedauert, die Zoobrücke zu sanieren.
Nun wurden alle Baustellen beseitigt, der Verkehr fließt wieder.
Nicht nur die Autofahrer haben sich darüber gefreut, sondern auch die
Fahrradfahrer und Fußgänger. Denn für die war der Weg über den
Rhein, von denen es im Kölner Norden nur wenige gibt, nicht nur laut
und abgasreich, sondern auch gefährlich, zumindest gefühlt.

Zwischen Fußgängerweg und Radweg war ein sehr hoher Bordstein, mal
eben ausweichen daher nicht möglich. Die Abgrenzung zwischen
Auto-Fahrbahn und Radweg bestand aus einem 30 Zentimeter niedrigen
Schweller, ein Hindernis, das ein PKW mit Leichtigkeit nimmt. Immerhin
ist auf der Zoobrücke eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometer
pro Stunde erlaubt. So fühlte es sich beim Radfahren über die
Brücke schon einmal an, als würde man auf dem Standstreifen einer
Autobahn radeln.

Wer ordnungswidrig zum Radeln den Fußweg wählte, fand zu seiner
Rechten einen für Radfahrer zu niedrige Brüstung zum Rhein. Also
nutzten die meisten Kölner, die sich umweltfreundlich bewegen
wollten, die Brücke am liebsten gar nicht, erst recht nicht mit
Kindern. Nun ist die Brücke fertig, die Erwartungen waren hoch, und
was hat sich für die Radfahrer und Fußgänger geändert? Nichts!
Also fast nichts.

Die Nothaltebuchten, die den Radweg auf halber Strecke behinderten,
sind weg. „Das sehen wir als Gewinn“, sagt Christoph Schmidt,
Vorsitzender des ADFC Kreisverbands Köln. So zeigte sich dann auch,
dass innerhalb einer halben Stunde gerade einmal zehn Radfahrer den
südlichen Radweg über den Rhein nutzten. Neun davon fuhren auf dem
Gehweg, einer nutzte den Radweg, allerdings in entgegengesetzter
Richtung.

Einige hatten den Radweg gar nicht als Radweg wahrgenommen, andere
nahmen lieber die Gefahr der niedrigen Brüstung in Kauf, als die
Nähe zu den schnellen Autos. Fußgänger waren ohnehin nicht auf der
Brücke. „Die Verkehrsführung ist an vielen Stellen nicht sofort
ersichtlich für Radfahrer. Hier wünschen wir uns Skizzenschilder,
die auf einen Blick zeigen, wie der Radweg verläuft. Auch Piktogramme
oder farblich gekennzeichnete Wege können helfen“, sagt Schmidt.
Auch kann er nicht verstehen, wieso diese niedrigen Schweller wieder
auf der Zoobrücke verwendet werden. „Die können zu regelrechten
Rampen für ausweichende Autos werden.“ Bleibt nur ein Tipp: die
Zoobrücke meiden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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